JUGEND SOMMER ANDACHTEN 2013 ALLES FÜR DICH !!! Herausgegeben vom Referat für Jugend- und Gemeindepädagogik des Ev. Kirchenkreises Siegen Haus der Kirche, Burgstraße 21, 57072 Siegen Redaktion, Satz und Layout: Melanie Grybel und Karlfried Petri Umschlaggestaltung: a+ büro für gestaltung Antje Solenski, Hagen Druck: Winddruck oHG Siegen-Eiserfeld Auflage: 3000 Exemplare Siegen, Juni 2013
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ALLES FÜR DICH !!!
Editorial
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lles für Dich!!! Gilt das auch für mich? Es fühlt sich gerade nicht wirklich so an. Zumindest fühlt es sich nicht gut an. Das Gefühl zu haben, dass etwas oder alles für mich ist oder geschieht, sollte sich aber doch sicher gut anfühlen! Oder etwa nicht? Noch eine Woche bis zum Drucktermin der Jugendsommerandachten und ich sitze hier und schreibe die Einleitung zum diesjährigen Jahresthema. Meine To-Do-Liste ist randvoll. Alles für mich!!! Na, prima! Darauf kann ich gerne verzichten. Ich will Sommer, Sonne, Freizeit, Ferien, Urlaub, Zeit für mich!!! Zum Glück kommt das bald. Dass ich am Editorial für die Jugendsommerandachten sitze, ist ein klares Indiz, dass die Sommerferien nicht mehr weit sind. Und heute scheint sogar mal die Sonne, nicht nur, aber auch für mich. Ich stelle fest, dass mir persönlich „alles“ manchmal eindeutig zu viel ist. Gut, dann zu wissen, dass nicht immer alles getan werden muss. Manches kann liegen bleiben. So wie in den Ferien- und Urlaubszeiten hoffentlich Gedanken an die Schule und die Arbeit liegen bleiben können. Was ist „alles“ für Dich? Was musst Du haben, um in Deinen Augen alles zu haben? Was ist Dir wichtig? Mit diesen Fragen sind wir mittendrin im Thema. Denn unser „ALLES FÜR DICH!!!“ ist abgeleitet vom diesjährigen Kirchentagsmotto „Soviel du brauchst“. Ein weißer Schriftzug auf himmelblauem Hintergrund, der mir im Gedächtnis bleibt. Was wir brauchen erhalten wir von Gott. Gott sagt uns zu, dass er uns alles gibt. Gilt das auch für Dich? Finde es heraus! Die JUGENDSOMMERANDACHTEN 2013 enthalten 46 Andachten, für jeden Tag der Sommerferien eine. Geschrieben von weit mehr als 46 Autorinnen und Autoren, denn dieses Jahr hatten wir bei drei Andachten fleißige Mitschreiberinnen und Mitschreiber auf dem Kirchentag. Alle haben die Texte für sich und Dich gelesen. Was ihnen dabei wichtig geworden ist, teilen sie mit Dir. Dabei wird deutlich, dass „alles“ weit mehr ist als das, was wir uns wünschen und vorstellen.
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ALLES FÜR DICH !!!
Ich danke den vielen Autorinnen und Autoren, die sich der Herausforderung der diesjährigen Textauswahl gestellt haben. Anfang Mai so viele gute Gedanken unter dem Motto „Alles für Dich!!!“ zugeschickt zu bekommen, war ein total gutes Gefühl. Das Lesen und Einarbeiten eurer Andachten in dieses Heft hat mich reich beschenkt! Ich danke Susanne Lanatowitz und Marlies Moisel für ihr fleißiges und zeitnahes Korrekturlesen und Karlfried Petri für die gute Zusammenarbeit. Die Jugendsommerandachten 2013 „ALLES FÜR DICH !!! wären nichts ohne Euch. Danke! Passend zum Thema kannst Du Dir das diesjährige Heft wie ein großes, randvoll mit Andachten gefülltes Überraschungspaket vorstellen. Die Andachten ergeben ein buntes Mosaik, wie vielfältig Jugendliche, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit und Hauptamtliche in unserer Kirche denken und glauben. In dieser Vielfalt kann die Verantwortung für die Inhalte der einzelnen Andachten natürlich nur bei den jeweils genannten Verfasserinnen und Verfassern liegen, gleiches gilt für die Rechte. Wir laden Dich ein, Deine eigenen Gedanken, was du glaubst, was für Dich „alles“ ist, mit uns zu teilen. Und zwar am einfachsten in dem Du es uns unter www.andachtensommer.de mitteilst. Ich bin gespannt, mit wie vielen bunten und überraschenden Gedanken unser Andachtensommerblog am Ende dieses Sommers gefüllt ist. Bis dahin wünsche ich Dir einen Sommer voller Zeit, Wärme und Licht für Dich. Gott segne Dich! Melanie Grybel Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 1 - Ev.-Ref. Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 20. Juli 2013
Apostelgeschichte 22, 1–21
Gottes Antworten
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ls ich mir diese Bibelstelle zum ersten Mal durchgelesen habe, dachte ich ‚Wow, das ist echt krass!‘. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich Paulus vom größten Feind Jesu zu einem seiner Nachfolger gewandelt hat. Vor allem aber hat er Jesus direkt erleben können, weil er direkt zu ihm gesprochen hat. Und wie zum Beweis, dass das alles auch wirklich keine Einbildung war, wird Paulus sogar blind und lässt sich auf Gottes Weisung hin heilen. Ich habe mir früher und manchmal auch heute noch gewünscht, dass mir so etwas passieren sollte, dass Jesus direkt zu mir sprechen würde oder zumindest ein unübersehbares Zeichen geben würde, damit ich mir vollkommen sicher sein kann, dass er da ist, wenn ich an ihm zweifele. Es wird sehr oft gesagt, dass Gott sich heute nicht mehr so offensichtlich zeigt, wie er es damals bei Paulus oder auch bei Mose im brennenden Dornbusch (2. Mose 3) getan hat und dass er sich zurückgezogen hat, aber vielleicht ist das gar nicht so. Vielleicht haben wir Menschen uns auch von Gott zurückgezogen und können oder wollen die Zeichen, die er uns gibt, nicht erkennen. Aber wie sollen wir das ändern? Ich glaube, dass wir manchmal von unserem Alltag abschalten und uns ganz bewusst Zeit nehmen müssen, um Gott erfahren zu können. Vor allem ist es wichtig, dass auch wir mit Gott reden – also beten. Wenn wir mit Gott reden hört er zu und versteht uns, egal, was uns bewegt. Ich glaube auch, dass Gott uns antwortet. Nicht unbedingt direkt und so auffällig wie bei Paulus, aber durch andere Menschen oder Dinge, die passieren und ihren Lauf nehmen, so wie Gott es für uns geplant hat. Natürlich sind wir manchmal unsicher und wissen nicht, ob wir gewisse Dinge als eine Antwort von Gott sehen können, aber dann müssen wir einfach
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ALLES FÜR DICH !!! vertrauen und uns darauf verlassen, dass Gott einen Plan für unser Leben hat und alle Dinge zu unserem Besten geschehen lässt, weil er uns unglaublich liebt. Kristin Thomas, 18 Jahre, Wilgersdorf
Sonntag, 21. Juli 2013
Psalm 11
Dieser eine Augenblick
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enn nichts mehr sicher ist, die Welt, so wie ich sie mir erklärt habe, zerbrochen ist, dann bleibt immer noch Gott. Und meine Wirklichkeit entscheidet sich in diesem Augenblick:
Ich bin von Gott gesehen, Gott schaut mich an! Was nehme ich wahr, was sehe ich? Einen Gott, der mich kontrolliert, der gegen mich ist? Einen Gott, dem ich nicht genügen kann? Gottes vernichtenden Blick? Dann will ich Gott los sein. Ich bin von Gott gesehen, Gott schaut mich an! Was nehme ich wahr? Was sehe ich? Einen Gott, der mich liebt, der für mich ist? Einen Gott, für den ich so wie ich bin, gut bin? Gottes heilsamen Blick? www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Dann will ich Gottes Kind sein. Ich nehme Gott für wahr. In seinem Ansehen liegt mein ganzes Leben. Ich hebe meinen Blick, nur einen Augenblick, und bin zuhause, herzlich willkommen, herbeigesehnt, geliebt. Melanie Grybel
Montag, 22. Juli 2013
Apostelgeschichte 22, 22–20
Besser ist ein Bürgerrecht im Himmel Dieser Andachtstext wurde auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg von Besuchenden unseres Projektstandes kommentiert. Nachstehend eine kleine Auswahl der Anmerkungen.
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s ist bedenklich, dass Menschen aufgrund einer Zufälligkeit (Geburtsort) vollkommen unterschiedlich behandelt bzw. beachtet werden, obwohl alle Menschen vor Gott und dem Gesetz gleich sein sollten. Catharina, 14 Jahre, Dresden
Ich erschrecke immer darüber, wie schnell eine Menschenmenge eine „Meinung/ Haltung“ übernimmt und dies zum Selbstläufer wird. Bettina, 45 Jahre, Heiligenhaus Niemand sollte wegen seiner Herkunft beleidigt werden. Das steht auch so in den Menschenrechten und ist gegen Gottes Nächstenliebe. Marie, 15 Jahre, Köln
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ALLES FÜR DICH !!! Ich finde, es ist sehr ungerecht und es macht keinen Unterschied, woher man kommt bzw. wo man geboren ist. Laura, 16 Jahre, Baiersbronn Man merkt ziemlich schnell, was es besonders für die ersten Christen für eine Gefahr war, ihren Glauben zu verbreiten. Und wieso sollte man dann an Paulus Stelle seine Identität leugnen, wenn es die Aufgabe, diese wunderbare Religion zu verbreiten, erleichtert? Mathis, 16 Jahre, Hagen Wenn es doch immer so verhältnismäßig einfach wäre: ich sage meine Herkunft und schon wird mit ungerechter Behandlung aufgehört. Andererseits darf die Herkunft natürlich nicht ausschlaggebend dafür sein, wie mit mir umgegangen wird. Anna-Lena, 22 Jahre, Wilnsdorf Paulus hat die Lösung des Konflikts gut herbei geschafft. Ohne Gewalt. Außerdem finde ich es schade, dass die Menschen damals aufgrund ihrer Herkunft anders behandelt wurden. Frederick, 15 Jahre, Köln Ich finds immer wieder krass, was Christen teilweise aushalten/ertragen müssen (Paulus wurde jetzt zwar davor bewahrt, aber trotzdem) und wie einfach es doch für uns ist, Christ zu sein. Also können wir überall offen dazu stehen! Sandra, 19 Jahre, Berlin Gott ist wie das Bürgerrecht. Er rettet Menschen in der Not aus ihren Ketten und Fesseln und führt sie zu Recht und Gerechtigkeit. Das sollte zum Vorbild gemacht werden. Elsa, Hildesheim Weitere Kommentare unserer Kirchentagsbesucherinnen und –besucher findest Du unter www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Dienstag, 23. Juli 2013
Apostelgeschichte 23, 1–11
Kann ich mir auch nur eins aussuchen?
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tell dir einmal vor, jemand schenkt dir eine Tüte voller Süßigkeiten: „Alles für Dich!!!“. Tolle Sache so weit, aber nun stellt sich die Frage, was „alles“ überhaupt ist. Vielleicht sind ein paar Dinge mit dabei, die dir gar nicht schmecken. Manches ist vielleicht sogar bitter, anderes einfach etwas komisch. Aber sich nur das Schönste rauszusuchen wäre wohl unhöflich, also nimmst du die Tüte dankbar wie sie ist und wir schauen mal in Ruhe hinein: Paulus hat seine Tüte, den Glauben an Jesus, schon eine Weile. Aber an diesem Tag scheint sie besonders weit offen zu stehen und zu rufen: „Alles für Dich!!!“ Er findet sich inmitten von Leuten wieder, die ihn am liebsten tot sehen würden. Er ist ihnen, so scheint es, hilflos ausgeliefert. „Alles“ heißt auch Verfolgung und Bedrängnis. Doch er wirkt nicht ängstlich, im Gegenteil, er sieht seine Gegner fest an. Er stützt sich bei seiner Verteidigung auf Gott, deshalb fürchtet er sich nicht. Denn „alles“ heißt auch Vertrauen. Schließlich findet er gerade unter seinen Anklägern Unterstützung, und am Ende sind es sogar die römischen Besatzer, die ihn aus der Menge holen. „Alles“ heißt auch Rettung. Am Ende des Tages ist es Gott selbst, der ihm Mut macht. Denn „alles“ heißt auch Nähe und Trost. Und er hat noch etwas mit ihm vor, denn „alles“ heißt auch Auftrag und Sinn für das eigene Leben. Aber was hat das jetzt mit deiner Tüte zu tun? Naja, wenn du Jesus annimmst, dann hast du die gleiche Tüte bekommen, wie Paulus. Vielleicht ist deine etwas anders gemischt, aber grundsätzlich sind die gleichen Dinge darin. Vielleicht würdest du dir lieber ein bisschen Trost und Nähe rauspicken und die schweren
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ALLES FÜR DICH !!! Zeiten lieber drin lassen. Aber alle diese Seiten des Glaubens gehören eben zusammen. Das Tröstliche daran ist, dass du dich nicht von Gott verlassen fühlen musst, wenn gerade mal „alles“ gegen dich läuft. Es ist immer noch die gleiche Tüte und beim nächsten Griff kann schon etwas anderes heraus kommen. Für uns als Christen ist Leid untrennbar verbunden mit Trost, Angst mit Vertrauen, Not mit Rettung und Fragen nach dem Sinn mit unserem Auftrag. Wir können das Schwere nicht von unserem Glauben trennen, aber dafür trennt uns auch nichts von Gottes Nähe. Eigentlich wird man damit nie fertig, das „alles“ kennen zu lernen und sich an manchen Geschmack zu gewöhnen. Meine Erfahrung ist: Es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Es ist alles für dich. Jens Winter, 25 Jahre, Wilden
Mittwoch, 24. Juli 2013
Apostelgeschichte 23, 12–35
Einer für alle – alle gegen Einen?!
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as sind die Kriterien für einen richtig spannenden Roman oder eine Fernsehserie? Auch wenn jeder diese Fragen mit unterschiedlichen Schwerpunkten beantwortet, eins ist sicher: wer sich die Zeit nimmt und sich auf die Spuren Paulus begibt, wird in puncto „Spannung“ nicht enttäuscht! Endlich in Jerusalem, nutzt Paulus jede erdenkliche Gelegenheit um zu predigen! Und wie schon zuvor lösen seine radikalen Worte von „Sünde“, „Schuld“ und „der Vergebung allein durch Jesus“ nicht nur Begeisterung aus. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Wie schon zuvor rottet sich auch hier eine Menge zusammen, um Paulus zu töten. Er wird gerettet und nutzt diese Atempause, um in einer Verteidigungsrede sowohl vor dem römischen Oberst als auch vor dem Hohen Rat zu predigen. Manchen Juden ist seine Verhaftung zu wenig – sie wollen Paulus tot sehen und dazu legen sie sogar ein Gelübde ab – sie wollen weder essen noch trinken, bis sie ihn getötet haben (Apg. 23,12). Doch der heimtückisch geplante Mord wird verhindert. Hört sich nicht so an, als wäre diese Geschichte 2000 Jahre alt – oder?! Klingt eher nach einem Politthriller à la Hollywood. Und Gott? Wo finden wir IHN in solchen Geschichten? Was sagen sie uns heute? Wir finden IHN in vielen Kleinigkeiten: darin, dass Paulus‘ Neffe das Mordkomplott vereiteln kann. Darin, dass der Oberst in sämtlichen Beschuldigungen keine Anklage findet, die Gefängnis oder Tod verdient. Darin, dass der Oberst Paulus unter sicherem Geleit nach Cäsarea überführen lässt. Vor allem aber finden wir GOTT darin, dass Paulus inmitten all dieser Unruhen und Intrigen seinen GLAUBEN und seinen MUT nicht verliert. Paulus weiß, dass JESUS diese Welt überwunden hat. Was für ein Vertrauen! Und was für eine Zusage Jesu, wenn ER zu uns spricht: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost – ich habe die Welt überwunden.“ (Joh. 16,33). Welchen „Thriller“ erlebst du gerade in deinem Leben? Was steht bei dir an –Schulwechsel? Klasse wiederholen? Ausbildungsbeginn? Trennung deiner Eltern? Stress mit dem Freund/der Freundin? Was auch immer das Thema deiner Geschichte ist, ob du sie selbst spannend – oder eher nervig oder langweilig empfindest, sei gewiss: JESUS geht mit dir, egal, ob dein Leben gerade zum Zerreißen spannend oder völlig unspektakulär ist. Und das Beste: Du brauchst keine Angst zu haben! JESUS hat die Welt, er hat deine Angst überwunden! Du darfst IHM vertrauen! Niemand anderes als Paulus hat in jedem einzigen Moment seines unglaublich spannenden Lebens genau darauf vertraut.
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ALLES FÜR DICH !!! Ich wünsche dir, dass du tief in deinem Herzen ein solches Vertrauen zu GOTT aufbauen kannst – ER lässt dich nicht im Stich! Gebet: Vater, Danke, dass Du zu mir stehst, ob mir mein Leben langweilig erscheint oder aber die Ereignisse sich überschlagen. Danke, dass du inmitten all der Stürme in meinem Leben mein Fels in der Brandung bist. Amen! Claudia Schürg, Siegen
Donnerstag, 25. Juli 2013
Apostelgeschichte 24, 1–27
Alle(s) für Einen
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h, eine Gerichtsverhandlung! Mal schauen wie der Richter entscheidet gegen diesen Mann, dem so viel vorgeworfen wird: In der Volxbibel steht etwas von einer Lehre, die Leute krank macht, einem Mensch der absolut aufdringlich ist, ja, einem Sektenführer. Aber wer sitzt denn da auf der Anklagebank: Es ist Paulus, ein echter Gottesfreund! Was hat Paulus gemacht, dass er die Massen in Jerusalem so verärgert hat?! Die Antwort ist einfach und schockierend zugleich: Er glaubt. Das war´s. Er bekennt sich ganz reumutig „schuldig“, dass er an Gott und seine Worte fest glaubt, diese Überzeugung lebt und sein Leben danach richtet. Welche Straftat! Wie abartig, wie widerwärtig!
Im ersten Moment mag ich gar nicht glauben, dass man deswegen so eine Unruhe startet. Es ist doch seine Sache, oder nicht? Und außerdem möchte er ja niemandem etwas Böses. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Aber ist es nicht heute genauso? Wie oft sind die Christen die Blöden? Ein bisschen schief angeguckt, weil die sich ja eh für etwas besseres halten, eh eine Meise haben müssen, wenn sie so etwas glauben, doch sowieso das perfekte Leben haben und einen nicht verstehen. Ich kenne viele Vorurteile gegen unseren Glauben und unsere Gemeinschaft(en). Manchmal lässt sich das mit Spaß überbrücken: Auf einer Klassenfahrt fragte ein Klassenkamerad, mit welcher S-Bahn er denn nun weiterfahren müsse. Als ich anfangen wollte zu erklären, stoppte er mich „Sag mal Elisa, lass ich mir gerade wirklich von einer Christin den Weg weisen?“ Viel schlimmer ist es in Nordkorea, Iran, Saudi- Arabien, Pakistan, Afghanistan, Somalia, Mali, Irak, Jemen, Syrien, Sudan, Nigeria, Libyen, Äthiopien, Tunesien, China, und mindestens 33 weiteren Ländern, die es auf den Weltverfolgungsindex 2013 von Open Doors geschafft haben. Open Doors ist eine Organisation, die weltweit auch in den betroffenen Ländern aufklärt, betroffene Christen beschützt und unterstützt. Paulus wurde jahrelang festgehalten, selbst als der eine Stadthalter ging, wurde Paulus einfach in die Gefangenschaft des neuen Stadthalters „gegeben“. Und auch heute sitzen Christen jahrelang, teilweise lebenslang fest, werden misshandelt, tot geschlagen. Und warum? Sie tun das gleiche wie Paulus. Sie glauben. Sollte das Motto „Alles für dich“ nur für uns westeuropäische, luxusproblemhabende, sonntagsgläubige Christen gelten? Oder sollten wir uns, wie Paulus, schuldig bekennen, an diesen einen Gott zu glauben, und sein Wort und seine Gemeinschaft auszuleben? Alleine eine Unterschrift an Open Doors kann helfen, gegen Politiker anzugehen, die Christenverfolgung erlauben. Lasst uns aus „Alles für Dich!!!“, ein „Alles für uns“ machen! Elisa Schulz, 18 Jahre, Rinsdorf
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ALLES FÜR DICH !!! Freitag, 26. Juli 2013
Apostelgeschichte 25, 1–12
Helden
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ehr als zwei Jahre zieht sich der Prozess gegen Paulus schon hin. Dann wird Porzius Festus Nachfolger des Statthalters Felix und es kommt endlich Bewegung in die Angelegenheit. Sofort planen die Gegner des Paulus in Jerusalem wieder ein Komplott gegen ihn und hoffen, dass ein erneuter Mordanschlag auf Paulus diesmal klappt. Doch Festus will Paulus selbst in Cäsarea anhören. Dabei verteidigt sich Paulus vehement, dringt auf seine Unschuld und beruft sich auf seine Rechte als römischer Staatsbürger. Er möchte vom Kaiser selbst in seiner Sache gehört werden. Festus willigt daraufhin wirklich ein, Paulus nach Rom vor den Kaiser zu bringen. Noch kein gutes Ende der Geschichte. Aber es geht zumindest weiter für Paulus. Viel hat er schon durchgemacht seit seiner Festnahme. Untersuchungshaft über mehr als zwei Jahre - was für eine schlimme Zeit! Wie vielen Gefangenen, die für ihre Überzeugung – ob politisch oder religiös – in Haft sind, versucht man durch Prozessverschleppung, Isolationshaft wie auch durch körperliche und seelische Gewalt ihren Willen zu brechen. Das passiert jeden Tag, überall auf dieser Welt. Auf diese Weise erhoffen sich Machthaber, ihre Gegner mundtot zu machen. Nicht selten werden sie auf diese Weise unliebsame Personen los, vielleicht durch Selbstmord oder durch die Folgen von Folter und Gewalt oder sie bringen den Gegner heimlich um. Ob diese Gegner nun Michail Chodorkowski oder Aung San Sun Kyi heißen, ob Nelson Mandela oder Dietrich Bonhoeffer, ob Paulus oder unzählige namenlose Gefangene in aller Welt - ständig hören wir in Vergangenheit wie Gegenwart von Machtwillkür und Menschenrechtsverletzungen. Doch nicht alle Gefangenen zerbrechen unter ihren Peinigern. Viele, wie auch Paulus in unserer Geschichte, sind und waren trotz allen Drangsalen aufrecht, www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! mutig und unerschütterlich bis zum guten oder bitteren Ende. Nicht zuletzt, weil viele von ihnen ihrem Gott restlos vertrauten/ vertrauen und für ihre Überzeugungen gerade standen/stehen, wenn nötig sogar mit ihrem Leben. Das sind Helden für mich, vor denen ich meinen Hut ziehe. Heike Oster, Flammersbach, 48 Jahre
Samstag, 27. Juli 2013
Apostelgeschichte 25, 13–27
Gegen den Strom – aber mit Gott!
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ie oft passiert es, dass wir jemanden schlecht finden, obwohl wir die Person gar nicht kennen? Wir erlauben uns dann vorschnell ein Urteil über Recht und Unrecht, Gut und Böse, Schön und Hässlich, oder, wie im Fall des Paulus, über die Art und Weise, wie der Glaube gelebt wird. Dabei ist uns fast jedes Mittel recht, die betreffende Person in irgendeiner Weise zu belangen. Ist das der Weg, den die Bibel uns an so vielen Stellen gehen lassen will? Wohl eher nicht. Trotzdem passieren solche Anklagen immer wieder, eben auch hier in der Apostelgeschichte. Obwohl Paulus sich nach römischem Recht nichts zu Schulden hat kommen lassen, wollen die Bürger ihn hinrichten lassen, zum Tode verurteilen und das nur, weil er an Jesus glaubte. Weil er davon überzeugt war, dass Jesus lebte. Hier berichtet schon die Bibel von Christenverfolgung, Hass und Religionsunfreiheit. Es werden Menschen verfolgt, deren Religion oder Art und Weise des Glaubens nicht ins vorherrschende Bild passen. Sie „weichen
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ALLES FÜR DICH !!! von der Norm ab“. Und bevor man versucht Andersartige zu verstehen, ist man lieber mal dagegen. Wie schade…! Es ist also schon ein sehr altes Problem unter Menschen, dem „Mainstream“ Folge zu leisten. Die Geschichte zeigt, dass wir bis zum Äußersten gehen, um unser gemachtes religiöses (oder gesellschaftliches) „Nest“ nicht verlassen zu müssen. Doch zeigt sie auch, dass es Menschen gibt, wie Festus, die versuchen, beide Seiten zu verstehen und bei Ratlosigkeit andere Meinungen hinzuzuziehen. Wir können also etwas von Festus lernen, nämlich Mut zur eigenen Meinung zu haben. Sich nicht ein Urteil von anderen aufdrängen lassen. Gerade als Christ ist es wichtig, den Dialog zu suchen, auch mit denen, die anders sind. Gott hat dich und mich und jeden anderen Menschen auf der Welt lieb. Nur wenn man diese wunderbare Nachricht verstanden hat, kann man versuchen, mit Gottes Hilfe die Welt und ihre Menschen auch über das Normale hinaus zu verstehen. Gut, dass Paulus von Festus gerichtet werden sollte, sonst ginge es ihm wohl an dieser Stelle der Apostelgeschichte schon nicht mehr so gut… Wann hast du das letzte Mal jemanden vorschnell verurteilt? Gehe lieber auf Menschen zu und begegne Gottes Gegenwart in jedem Einzelnen! Er gibt ALLES FÜR DICH!!! Marius Otto, 19 Jahre aus Meiswinkel
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ALLES FÜR DICH !!! Sonntag, 28. Juli 2013
Psalm 14
Eine Form von Gottlosigkeit
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itten im kalten Winter haben wir heiß diskutiert: Gibt es Gott? Oder ist der Glaube an ihn nur ein Hirngespinst? An vier Abenden haben wir uns dazu mit etwa 15 Leuten in einer Buchhandlung getroffen: Eine inspirierende Umgebung, auch wenn die Klappstühle ein wenig unbequem waren und der Tee in Plastikbechern gereicht wurde. „Streit über Gott“, so lautete der Titel des Buches, das wir miteinander gelesen haben: Ein Briefwechsel zwischen einem überzeugten Christen und einem ebenso überzeugten Atheisten. Unsere Diskussionsrunde war bunt zusammen gewürfelt: Einige bezeichneten sich selbst als gläubig, andere gaben sich mehr oder weniger unentschieden. Ein junger Mann aber war sich ganz sicher: Gott, den gibt es nicht! Sind Leute wie er gemeint, wenn es im ersten Vers von Psalm 14 heißt: „Die Toren sprechen in ihren Herzen: Es ist kein Gott“? Aber gab es im alten Israel überhaupt Atheisten in unserem heutigen Sinne? Wenn wir weiterlesen, merken wir: Dem Psalmdichter geht es nicht um intellektuelle Erkenntnisse, sondern darum, dass viele Menschen Gott in der Art, wie sie ihr Leben führen, keine Bedeutung beimessen. Um „praktischen Atheismus“ also. Eine Form von Gottlosigkeit, die wir leider auch in unserem eigenen Leben immer wieder antreffen, ganz gleich, welches Bekenntnis wir auf unseren Lippen tragen. Wenn ich einfach „mein Ding mache“, ohne darauf zu achten, welchen Preis andere möglicherweise dafür zahlen müssen. Wenn ich keinen Gedanken daran verschwende, wie Gott das, was ich tue, wohl finden könnte. Beim Einkaufen fängt es ja schon an: Wer von uns mag beim Shopping schon gerne daran denken, wie die Näherinnen leben, die unsere neuen Sommersachen hergestellt haben? Das Tragische dabei ist, und auch darum geht es in Psalm 14: Wer sein Leben auf diese Weise ohne Gott lebt, erlebt in der Regel keine negativen Konsequenzen. Zumindest nicht unmittelbar.
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ALLES FÜR DICH !!! Aber, und mit diesem Ausblick endet der Psalm: Einmal wird sich das ändern. Einmal wird unmissverständlich klar gestellt werden: Gott steht auf der Seite der Armen. Er wird sich ihrer annehmen und für gerechte Verhältnisse sorgen. Als Christen glauben wir: Das ist nicht nur Zukunftsmusik. An Jesus erkennen wir die Veränderung, die Gott in Gang gesetzt hat, am deutlichsten. Er ist die Hilfe aus Zion, auf die der Beter von Psalm 14 hofft. Auch wenn das jetzt noch nicht für alle sichtbar ist. Heike Dreisbach
Montag, 29. Juli 2013
Apostelgeschichte 26, 1–23
Eine zweite Chance
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aulus war früher Pharisäer, ein sehr strenggläubiger Jude. Er hasste Christen, weil er deren Glauben an Jesus für unsinnig hielt. Deswegen verfolgte, quälte und tötete er sie. Heute fast unvorstellbar, damals aber harte Realität. Doch sein Verhalten änderte sich zum Positiven hin durch Jesus Christus, der ihm erschien. Da erst sah Paulus, dass es Jesus wirklich gibt, und er war sofort begeistert und wollte seinen Auftrag ausführen. Für mich hält diese Geschichte gleich mehrere Botschaften bereit. Ausschlaggebend ist die Begegnung mit Jesus. Jesus spricht Paulus direkt an, platzt einfach in sein Leben hinein, obwohl Paulus nie etwas von ihm wissen wollte. So geht es Dir sicher auch manchmal. Du fragst nicht nach Jesus, bist der Meinung, dass Du ihn nicht brauchst und erwartest auch nicht, dass er auf Dich zukommt, oder gar umgekehrt. Aber Jesus ist da, Du kannst ihn nicht wegzaubern. Und noch viel wichtiger: Er will da sein und auf Dich zukommen. Es ist seine freie Entscheidung, wann und wie er in Dein Leben platzt. Nicht immer bereitet er Dich darauf vor, und nicht immer fühlst Du Dich bereit. Aber Du kannst Dich auf ihn einlassen, Dich von ihm führen lassen und www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! herausfinden, was er mit Dir vorhat. So tat es auch Paulus, er vertraute auf Jesu Zusage, dass er ihn führt. Dieser Paulus, der vorher so ein sündhaftes Leben geführt hat, ist plötzlich ein Diener Jesu – unglaublich, oder? Das Leben von Paulus hätte immer weiter in den Abgrund geraten können, aber Jesus wollte ihm eine zweite Chance geben, ihm seine Schuld vergeben und zeigen, dass sein Leben nicht so bleiben muss. Das gilt auch für Dich und jeden anderen Menschen. Auch Dich liebt Jesus von Herzen, er möchte Dich bei sich haben und Dir Deine Schuld vergeben. Er schenkt Dir seine große Liebe, die Du Dir nicht erkaufen musst und kannst. Aber mehr noch: Jesus gibt Dir die Gabe, von seiner Liebe weiterzuerzählen! Er will, dass Du Deine Erfahrungen mit ihm nicht für Dich behältst. Du kannst zum Beispiel anderen erzählen, was Du über Jesus weißt, mit ihnen Ideen weiterentwickeln und noch vieles mehr. Jesus will Dir dabei helfen! Und wenn Du einmal zweifelst, denk an Paulus. Er war ein relativ normaler Mensch und voller Sünde, aber Jesus hat aus ihm einen neuen, von Sünde erlösten Menschen und ihn zu einem seiner Diener und Helfer gemacht. Du kannst auch ein wunderbares, erneuertes Leben in Jesu Namen führen, denn er will Dir helfen und Dich segnen. Trau Dich! Tabea Lanatowitz, 14 Jahre, Olpe
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ALLES FÜR DICH !!! Dienstag, 30. Juli 2013
Apostelgeschichte 26, 24–32
Versteck Dich nicht!
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ch weiß nicht wie du damit umgehst, wenn dich jemand auf deinen Glauben anspricht, aber ich bin mir nie ganz sicher, was ich sagen soll – ganz anders als Paulus. Er erzählte einfach wild drauf los. Sogar König Agrippa wurde neugierig und fing an, ihm zu glauben. Ich bin mir sicher, ich könnte nicht so überzeugend über meinen Glauben erzählen, denn so selbstsicher, wie Paulus, bin ich nicht. Egal ob seine Zuhörer König oder Statthalter waren, Paulus nahm kein Blatt vor den Mund, um von Gott zu erzählen, und das, obwohl er in Ketten saß. Ich kann mir nur ein Beispiel an Paulus nehmen, denn er hatte unglaubliches Vertrauen in Gott und war felsenfest von dem überzeugt, was er sagte und glaubte. Er brachte selbst Agrippa, den mächtigen König, zum Staunen. Genauso werde ich es versuchen zu machen, so gut wie ich es kann, meinen Freunden von meiner Liebe und meinem Vertrauen zu Gott zu erzählen. Und auch dir möchte ich Mut machen, zu deinem Glauben zu stehen und dich nicht zu verstellen. Du musst nicht perfekt sein, du musst nur echt sein. Liedempfehlung: Hillsong – Believe Lisa Thomas, 16 Jahre, Wilgersdorf
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ALLES FÜR DICH !!! Mittwoch, 31. Juli 2013
Apostelgeschichte 27, 1–12
Welche Entscheidung ist richtig?
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aulus wird mit anderen Gefangenen und einer Kohorte von Römern auf die Schiffsreise nach Rom geschickt. Die Fahrt geht an der Küste der Provinz Asien entlang. Unter der Aufsicht des Hauptmannes Julius wird Paulus sogar erlaubt, seine Freunde in Sidon zu treffen und sich von ihnen versorgen zu lassen. Sie kommen mit dem Schiff bis nach Myra in Lyzien. Dort müssen sie ein anderes Schiff nach Rom nehmen. Die Seereise wird mühsam, sie kommen nur langsam voran aufgrund widriger Winde. Endlich erreichen sie auf Kreta die Bucht Kaloi („Guthafen“ in der Lutherübersetzung 1984). Inzwischen ist es schon Herbst geworden. Das jüdische Laubhüttenfest mit seiner Fastenzeit ist bereits vorbei. Deshalb warnt Paulus die Besatzung vor der Weiterfahrt. Er spricht sie freundlich an: „Liebe Männer, ich sehe voraus, dass eine Weiterfahrt sehr riskant ist. Wir setzen nicht nur die Ladung und das Schiff aufs Spiel, sondern auch unser Leben.“ (Vers 10) Paulus ist kein routinierter Seefahrer. Aber auf seinen Missionsreisen war er schon oft auf dem Mittelmeer unterwegs. Der Hauptmann schenkt dem Steuermann und dem Schiffseigener allerdings mehr Vertrauen als den Worten eines Gefangenen. Außerdem war der Hafen für eine Überwinterung, wie es damals in den Wintermonaten üblich war, schlecht geeignet. Die Besatzung besteht darauf, wieder in See zu stechen zu einem besseren Überwinterungshafen. Paulus verlässt sich bei seinem Rat auf seinen Verstand, auf seine Erfahrung, aber sicherlich spielt auch sein Glaube an Gott eine Rolle. Es ist fast schon eine prophetische Rede, die er da hält. Aber seine Meinung ist nicht gefragt.
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ALLES FÜR DICH !!! Auch in unserem Glauben sollten bei Entscheidungen das Gebet, unsere Erfahrungen und unsere Vernunft eine wichtige Rolle spielen. Wir müssen immer auch überlegen, wo wir als Christen in Gefahr stehen, unseren „guten Hafen“ des Glaubens zu verlassen und einen Kurs einzuschlagen, der nicht gut für uns ist. Worauf baue ich bei wichtigen Entscheidungen? Auf mein Expertenwissen, auf beliebige Ratschläge anderer Leute, oder auf Jesus? Auch Mitchristen, die wie ich an Jesus glauben, können mir dabei eine Hilfe sein. Auch wenn wir zusammen beten, kann dies meine Entscheidungen in die richtige Richtung lenken. Wichtig ist letzten Endes, dass wir uns auf Jesus verlassen von ganzem Herzen, nicht nur auf unseren Verstand. Denn Jesus will uns führen auf den richtigen Wegen. (Lies dazu auch Sprüche 3, 5+6.) Daniela Jost, CVJM Wilgersdorf
Donnerstag, 1. August 2013
Apostelgeschichte 27, 13–44
Cool bleiben
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in Schiff, das den Naturgewalten ausgeliefert in einem Sturm treibt. Die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Auch Jesus und seine Jünger befanden sich in einer ähnlichen Situation. Während seine Freunde vor lauter Angst wie gelähmt waren, schlief Jesus seelenruhig, um dann den Sturm mit nur einem Wort zu beenden. Genauso „cool“ kommt Paulus in dieser Geschichte rüber. Stell dir vor, die Männer haben schon ihre 14. (!) Sturmnacht hinter sich, sahen weder Sonne noch Sterne und keine Aussicht auf Rettung. Da nimmt Paulus sich ein Brot, dankt Gott und isst!
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ALLES FÜR DICH !!! „Fürchtet euch nicht!“ oder „Bleibt cool, Leute!“ lautet seine Botschaft an die Besatzung des Schiffs. Er gibt anderen Mut und gewinnt sogar Helfer, die ihm glauben (Soldaten, Vers 32, Hauptmann Julius, Vers 43), so dass am Ende die gesamte Mannschaft gerettet wird, wie Gott es durch seinen Engel versprochen hat. Ich frage mich, woher Paulus diese „Coolness“ nimmt, wo doch eigentlich der Untergang des Schiffs quasi todsicher scheint. Gegen Wind, Wellen, Sandbänke und Küstenriffe können selbst gestandene Matrosen nichts ausrichten und niemand glaubt mehr an Rettung. Paulus aber sagt: „Ich vertraue Gott“. Dass er Gott vertrauen kann, ist alles, was er wissen muss. Bestimmt hatte er Angst. Aber das Vertrauen darauf, dass Gott sein Versprechen erfüllt, macht ihn ruhig und er kann sogar Gott noch danken! Vertrauen haben, das ist leicht, wenn dein Schiff im lauen Südwind planmäßig und auf Kurs segelt. Wir haben Sommer, die Sonne scheint, es sind Ferien – herrlich! Alle Sorgen sind weit, weit weg, der nächste Sturm hoffentlich auch. Versuch doch einfach heute mal, Gott in ganz kleinen, alltäglichen Dingen zu vertrauen. Denk einfach: „Gott, ich vertraue dir“. Wenn du das immer und immer wieder tust, wirst du merken, dass du Gott auch im gefürchteten Nordoststurm vertrauen kannst. Aus dem Lied „Denn er hat seinen Engeln befohlen“: Wer auf Gott vertraut, braucht sich nicht zu fürchten vor den Träumen der Nacht und der Einsamkeit. Er darf mit Hoffnung in den neuen Tag gehn. Wer auf Gott vertraut darf sich sicher wissen, in den Händen der Liebe, die ihn halten. Er darf mit Freude Gottes Hilfe sehen. Text u. Melodie: Hella Heinzmann Christina Schöler, 35 Jahre, CVJM Anzhausen
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ALLES FÜR DICH !!! Freitag, 2. August 2013
Apostelgeschichte 28, 1–16
Was wir sehen, kriegen wir
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ine wirklich heftige Zeit hatte Paulus hinter sich: Er war mehr als einmal im Gefängnis unter Bedingungen, bei denen Amnesty International im Dreieck springen und an die Decke gehen würde, wurde mehr als einmal misshandelt und man hat versucht, ihn umzubringen. Schließlich hat er sich auf seine Menschenrechte als römischer Bürger berufen und wollte seinen Fall dem damaligen Bundesgerichtshof, dem Kaiser, vortragen. Also ging es im Schiff ab nach Rom. Und Paulus, der Glücksvogel, erleidet Schiffbruch. Suboptimal. Es würde mich nicht wundern, wenn Paulus hier komplett am Ende mit den Nerven war. Wenn er etwas gedacht hat wie: „Meine Güte, Gott! Ich hab für dich jede Menge Länder bereist, hab allen Leuten von dir erzählt, hab mich immer danach gerichtet, was du willst und ist das jetzt der Lohn dafür? ICH KANN NICHT MEHR!“ Aber er hatte die Wahl, worauf er sich konzentriert. Als er nach Malta kam hatte er die Wahl zu denken „Ich bin nass! Mir ist kalt! Ich hab NICHTS mehr! Das ist das Ende!“ oder „Ich lebe noch! Und hier sind freundliche Menschen!“ Und ich glaube, er hatte seine Wahl getroffen. Das merkt man schon alleine, als er von der Schlange gebissen wurde: Er hätte wie alle anderen auch in Panik verfallen können (was nur verständlich gewesen wäre, wer lässt sich schon gerne von einer Giftschlange beißen?) und obwohl der Biss der Schlange ihn nicht getötet hat, hätte er an einem Herzanfall aus Panik sterben können. Aber er schüttelt die nervige Schlange einfach ab und konzentriert sich wieder auf das gute Essen. (Die Blicke der Inselbewohner hätte ich gerne gesehen!) Ich glaube, dass dieser Blick auf die positiven Dinge mit dazu beigetragen hat, dass Paulus nach dem Schiffbruch auch wirklich gute Dinge erlebt hat, wie eine gute Unterkunft, andere Christen in Rom, die er getroffen hat und sogar als Gefangener die Erlaubnis, eine eigene Wohnung zu nehmen.
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ALLES FÜR DICH !!! Warum? 1. Weil ich glaube, Gott freut sich, wenn wir uns wirklich auf das Gute konzentrieren und dafür dankbar sind und dass er uns dann auch viel mehr Gutes tut. 2. Weil wir durch das Achten auf die guten Dinge eine positivere Lebenseinstellung haben. Das führt zu einer freundlichen Ausstrahlung und so sind auch andere Menschen eher dazu bereit, uns Gutes zu tun. Wenn ein Unglück oft nicht alleine kommt, weil man sich auf das Unglück konzentriert und mit einem unsympathischen Miesepeter-Gesicht rumrennt, kann man vielleicht umgekehrt sagen, dass ein Glück nicht alleine kommt, wenn man darauf wirklich achtet. Das imponiert mir an Paulus. Claudia Langenbach, 27 Jahre, Kreuztal
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 3. August 2013
Apostelgeschichte 28, 17–31
Einfach stark – Gottes Wort in aller Welt
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n Rom hatte Paulus keinen leichten Start. Wegen der Anklage aus Jerusalem ist er ja schließlich in Rom. Auch in Rom hat man bereits von den Auseinandersetzungen in den Synagogen Klein-Asiens und Griechenlands gehört. Jetzt wollen die Juden Paulus gerne selbst kennenlernen. Was für eine Art Anführer ist er und was hat er ihnen zu erzählen? Paulus lädt die Juden zu sich nach Hause ein, um ihnen von Gott zu erzählen. Einen ganzen Tag lang sind sie mit Paulus zusammen. Manch einer schenkt ihm Glauben, andere kehren ihm den Rücken zu. Paulus redet nicht nur von Gottes großer Liebe, sondern auch davon, dass manche Leute einfach nie erreichbar für Gottes Liebe sein werden (Jesaja 6, 9+10). Trotz allem lässt Paulus sich nicht entmutigen und predigt zwei weitere Jahre das Evangelium in Rom. Von da aus muss das Evangelium in die ganze Welt gegangen sein und der Geist Gottes treibt es weiter voran. Jesus ist der Herr über alle und alles. Paulus – ein echt tougher Kerl, oder?? Er ließ sich gar nicht beeindrucken von den Leuten, die ihm keinen Glauben schenkten. Er ist nicht eingeknickt, er hat nicht aufgegeben. Gott sei Dank! Und das alles für uns – „Alles für Dich!!!“ Damit Du von Gottes großartiger Liebe und Barmherzigkeit erfährst! Alexandra Seip, 35 Jahre, CVJM Anzhausen
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ALLES FÜR DICH !!! Sonntag, 4. August 2013
Psalm 30
Gott ist da! Dieser Andachtstext wurde auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg von Besuchenden unseres Projektstandes kommentiert. Nachstehend eine kleine Auswahl der Anmerkungen.
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u bist nie alleine, egal, was passiert ist oder wie es dir geht. Wirf alle deine Sorge auf Gott, er kann (und wird) dir einen neuen Anfang schenken! Es ist nie zu spät. Larissa und Katrin, 24 und 25 Jahre, Freiburg
Der Psalm sagt uns, dass selbst wenn man zerstört am Boden liegt, einer kommen wird, der einem die Hand gibt und aufhilft, nämlich Gott. ER ist für uns da! Elias u. Lukas Neumann, 8 und 13 Jahre, Jüterbog Ich finde, der Psalm klingt so, als würden Menschen nichts alleine schaffen. Warte nicht ewig auf Hilfe und nimm dein Leben selbst in die Hand! Hannah, 16 Jahre, Nidda Ein schöner Psalm, doch der Anfang ist für manche vielleicht schwer zu verstehen. Doch er zeigt sehr gut, dass Gott unsere Trauer durch Freude ersetzt. Marleen, 16 Jahre, Bünde Ich denke, dass der Psalm uns zeigt, dass wir immer gut dran sind, wenn wir auf Gott vertrauen, auch wenn wir Gott in den schweren Zeiten des Lebens manchmal nicht mehr sehen können und zweifeln. Er zeigt außerdem die Freude, die der Glaube auslöst, damals wie heute. Lina, 13 Jahre, Bad Oeynhausen
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ALLES FÜR DICH !!! Dieser Psalm gehört zu meinen Lieblings-Psalmen. „Der Herr rettet mich, wenn ich in Not bin.“ „Der Herr macht mich stark.“ Oder auch: „Die Güte des Herrn umgibt mich ein Leben lang.“ All das gibt mir Kraft in jeder Situation des Lebens weiter auf Gott zu schauen. Julian Thies, 13 Jahre, Bad Oeynhausen Mir ist der Gedanke gekommen, dass ich Gott auch im Tod noch loben kann, denn dann bin ich bei ihm und werde ins Himmelreich aufgenommen. Lena, 17 Jahre, Lippe Ich halte den Gedanken, dass es immer und überall jemanden gibt, der mich liebt zwar für angenehm, jedoch auch ablenkend von Problemen der „realen Welt“. Sophia, 15 Jahre, Bonn Deutlich wird in diesem Bibeltext, dass Gott einer Person enorme Kraft geben kann, doch sollte man diese Kraft als kein Privileg mehr ansehen, so verliert man diese. Doch der Weg zu Gott, ob es der erste, zweite oder dritte ist, ist IMMER für JEDEN offen. Flo, 17 Jahre, Rauischholzhausen Der Psalm zeigt mir, dass man mit Gott gute und schlechte Zeiten haben kann! Levin Eidmann, 14 Jahre, Schwerin Gott ist da, wenn es mir schlecht geht! Gott ist aber auch da, wenn es mir gut geht! Daran möchte ich denken und dafür danken! Denkt bewusst an euer Glück! Gabriele, 22 Jahre, Bremen Weitere Kommentare gibt es auf www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Montag, 5. August 2013
2. Könige 2, 1–18
Abgefahren!!!
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cht abgefahren, was da heute in dem Bibeltext beschrieben wird. Plötzlich kommt ein Streitwagen aus Feuer, mit Pferden aus Feuer und Elija fährt in einem gewaltigen Sturm in den Himmel. Ein bisschen erinnert mich das an den phänomenalen Auftritt von Peter und Katness im ersten Band der Tribute von Panem. So was kennt man aus dem Fernsehen, so was wird für die ganz großen Stars und die, die es werden wollen, inszeniert. Im heutigen Text wird diese Szene mit Elija in der Hauptrolle beschrieben. Er ist DER Prophet des Alten Testaments. Ein würdiger Auf- bzw. Abtritt. Denn Elijas Zeit auf der Erde, in unserer Wirklichkeit, endet mit dieser Ab- bzw. Auffahrt. Elisa, sein Schüler, sein ständiger Begleiter, sein Freund bleibt allein zurück. Kennst du das Gefühl hinter einem Zug herzugucken, oder hinter einem Auto, in dem ein dir lieb gewordener Mensch sitzt? Selbst wenn man vorher weiß, dass der Abschied kommen wird, dass Wege sich trennen, dass der letzte gemeinsame Urlaubstag, der letzte gemeinsame Schultag naht, ist es trotzdem komisch, traurig, mulmig, tut weh. Abschied nehmen tut weh. Und etwas von einem selbst bleibt zurück, geht vielleicht auch kaputt, wenn etwas zu Ende geht. Und trotzdem liegt in jedem Abschied, in jedem Ende auch ein neuer Anfang. In diesem neuen Anfang geben die guten Erlebnisse aus gemeinsamen Tagen, die Erinnerung an verrückte Ideen und Träume, von denen man manche sogar gemeinsam gelebt hat, Kraft. Elisa lässt seine aus Trauer zerrissenen Kleider zurück und damit etwas von sich. Aber er nimmt auch etwas mit, Elijas Mantel. Und er darf wissen, dass er auch einen Teil von Elijas Geist mitnimmt. Das ist die Kraft, mit der Gott Elija beschenkt hat. Das ist Gottes Gegenwart, die Elija ständig begleitet hat, die ihm in jeder Lebenslage Lebensmut geschenkt hat.
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ALLES FÜR DICH !!! Elija ist abgefahren, ein Schuljahr ist zu Ende gegangen, vielleicht deine Schulzeit überhaupt, die Sommerferien, die Urlaubszeit wird zu Ende gehen. Die gute Nachricht: Gottes guter Geist geht mit. Er begleitet uns in Abschieden und Neubeginnen und schenkt uns Lebensmut – soviel wir brauchen. Melanie Grybel
Dienstag, 6. August 2013
2. Könige 4, 1–7
Kurz vor dem Aus
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n der heutigen Zeit spielt Geld eine sehr wichtige Rolle. Kaum schaltet man den Fernseher an und sieht die Nachrichten, fallen Worte wie „Wirtschaftskrise“, „Insolvenz“ und „Nothaushalt“. Dabei geht es häufig um Themen, die uns sehr weit entfernt scheinen. Uns persönlich sprechen nur sehr wenige Dinge an. Den meisten von uns geht es sehr gut, wir leben schließlich in einer sogenannten „Wegwerfgesellschaft“. Viele wissen nicht, was es bedeutet, am Limit leben zu müssen oder gar Hunger zu leiden. Doch damals stand eine Witwe vor dem Aus. Die Schuldeneintreiber klopften an ihre Tür und sie wusste sich nicht zu helfen. Aber sie vertraute Gott und suchte Hilfe bei dem Propheten Elisa. Wenn heute ein Haushalt Insolvenz anmeldet wird oft gesagt: „Wären sie doch besser mit dem Geld umgegangen. Selbst Schuld!“ Allerdings sind dann die Hintergründe meist nicht bekannt. Jeder kann durch einen kleinen Fehler oder durch Pech in solch eine Lage geraten! Die Witwe wusste vielleicht nichts von den Schulden ihres Mannes. Dennoch ist sie nicht verzweifelt, sondern sie suchte Hilfe. Und zwar bei dem, der jedem Hilfe verspricht. Ein Gefäß mit Öl, das sich nicht leert. Eine Metapher, die sich auf Gottes Hilfe übertragen lässt. Wenn wir auf ihn vertrauen, können wir eine solche Krise mit seiner unendlichen Hilfe und Güte überwinden. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Damals schon gab Gott Menschen Hilfestellungen, mit denen sie sich aus schlechten Situationen retten konnten und was sollte sich heute daran geändert haben? Leonie Oster, 15 Jahre, Flammersbach
Mittwoch, 7. August 2013
2. Könige 5, 1–19a
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
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ow, Naaman hat es geschafft. Er ist ganz oben angekommen, angesehen, beim Volk beliebt, steht in der Gunst des Königs und sogar Gott scheint auf seiner Seite zu sein. Dann plötzlich die erschreckende Nachricht: Er ist schwer erkrankt. Was bringt ihm nun seine Stellung und sein Ansehen? So hatte er sich sein Leben mit Sicherheit nicht vorgestellt. Kennst du auch solche Situationen, in denen es dir von einem Moment auf den nächsten den Boden unter den Füßen wegzieht? Freunde lassen dich im Stich, deine Eltern trennen sich, du kannst dem Leistungsdruck nicht länger standhalten, siehst keinen Sinn in vielen Dingen… Wenn du so etwas schon einmal erlebt hast, dann kannst du nachempfinden, wie es Naaman ergangen ist. Er sucht an allen möglichen Stellen eine erfolgreiche Behandlung, aber keiner kann ihm helfen. Keiner? Doch. Eine junge jüdische Sklavin weiß Rat. Anders als erwartet gebraucht Gott eine scheinbar unbedeutende Person. Er lässt sich nicht an die Normen der Gesellschaft binden. Obwohl Naaman den Rat annimmt, läuft es auch in Israel nicht so wie erwartet: Beim Propheten wird er vor der Tür vom Diener abserviert. Er, der bedeutende Heerführer. Und dann auch noch mit einer Antwort, die ihn nur schwer die Beherrschung behalten lässt. Wollen sie ihn auf den Arm nehmen? Es geht viel
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ALLES FÜR DICH !!! zu einfach: nur mal eben schnell im Fluss waschen. Das kann nicht alles sein. Wenn Gott eingreift, muss es mindestens hochspektakulär sein. Kommt dir das bekannt vor? Wir erwarten immer große Wunder und Zeichen von Gott. Am liebsten wäre uns oft der Brief vom Himmel. Gott ist aber immer mehr und vor allem anders als wir es erwarten. Er zeigt sich gerne im Kleinen und Unscheinbaren. „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR“ (Jesaja 55,8). Ein nettes Wort, eine Ermutigung, ein Regenbogen am Himmel, Momente des Geborgenseins und Glücks ... Ich denke, solche Augenblicke sind dir bekannt. Doch wie Naaman, so widerstrebt es auch uns oft, darin Gott zu sehen. Ich möchte dich dazu ermutigen, dich darauf einzulassen, Gott nicht nur ständig mit deinen Bitten und Klagen in den Ohren zu liegen, sondern ihm auch alles zu bringen, was in deinem Leben positiv gelaufen ist und für was du dankbar bist. Naaman darf erfahren, dass Gott sein Wort hält, ihm zur Seite steht und ihn wieder gesund macht. Ich bin fest davon überzeugt, dass das auch noch für uns heute gilt (auch im übertragenen Sinne). Wenn wir uns darauf einlassen, Gott immer mehr in unser Leben einzubeziehen, werden wir immer mehr erkennen wie er wirkt! Raphael Fischer, 19 Jahre, Praktikant CVJM-Missio-Center Berlin
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ALLES FÜR DICH !!! Donnerstag, 8. August 2013
2. Könige 6, 8–23
Das Feinde-Dinner
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uhh, das muss man sich mal vorstellen: da besiegt ein König ein Kriegsheer, das gegen ihn kämpfte, und statt es gefangen zu nehmen oder gar zu töten, bereitet er ihnen ein Festmahl und lässt sie anschließend wieder frei. Einfach so, als wäre nichts gewesen. Das fällt uns ja schon im Alltag nicht immer leicht, nett zu jemandem zu sein, den wir eigentlich gar nicht leiden können. Und das dann auch noch bei jemandem, der Krieg gegen uns führt und uns töten will? Leider gibt es ja auch heute noch in vielen Regionen der Welt Krieg. In Syrien, Nordkorea und Israel, aber auch an vielen anderen Stellen müssen Menschen um ihr Leben fürchten, weil andere Menschen ihre Macht steigern wollen und Krieg führen. Wie schön wäre es da, wenn sich alle zu einem großen Festmahl treffen und Frieden schließen würden!? Eine tolle, aber wohl leider auch etwas unrealistische Vorstellung.
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ALLES FÜR DICH !!! Warum fangen wir nicht einfach mal im Kleinen, direkt bei uns vor der Haustür, an? Nett sein zu jemandem, den wir eigentlich gar nicht mögen oder der uns gerade ziemlich auf die Nerven geht, ist nicht einfach, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Zur Mama, die immer rumnörgelt, wir sollten unser Zimmer aufräumen, zum Lehrer, der uns immer die schlechten Noten reindrückt… Nimm dir doch für heute einfach mal vor, zu einer Person nett zu sein, bei der dir das besonders schwer fällt! Das ist zwar nur ein kleiner Schritt, aber immerhin einer in die richtige Richtung! Anna-Lena Nies, 22 Jahre, Niederdielfen
Freitag, 9. August 2013
2. Könige 16, 1–16
Kotzbrocken, unbelehrbar!?
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ee, sympathisch geht anders! Und das ist erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe von nicht besonders glorreichen Königsgeschichten!
Die eigentliche Geschichte ist schnell erzählt: Da wird ein junger Bursche von 20 Jahren König – und alles, was er anpackt, geht schief und erweist sich im Rückblick als unfassbar falsch: • Er wird zum Mörder seines eigenen Sohnes (V. 3) • Er setzt auf die falschen Verbündeten (V. 7): Er ruft den mächtigen König der Assyrer um Hilfe an. Der freut sich über diese unerwartete Schützenhilfe. Dank Ahas hat er nun einen Fuß in der Tür und kann seine Invasionspolitik fortsetzen. Unabsichtlich verschuldet Ahas dadurch den Untergang des Nordreichs Israel mit. Ahas kapiert nicht, dass er nur ein Spielball im Streit der Großmächte ist. Bereitwillig gibt er sogar den Tempelschatz her, um sich vermeintliche Sicherheit zu kaufen.
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ALLES FÜR DICH !!! • Er lässt sich blenden durch den Prunk in Damaskus und so ersetzt er schließlich auch noch den Altar für den lebendigen Gott durch eine Kopie eines assyrischen Altars, der ihm bei seiner Reise gut gefallen hat (V. 10) Kurz: Er verkauft sich, sein Land, seinen Glauben. Warum tut er das? - Wahrscheinlich, weil er alles besonders gut machen wollte. So viel wollte er haben – und am Ende haben er und sein Land nichts. Statt: Alles für mich – alles für die Katz! Hatte er denn keinen Berater? Doch, hatte er. Sogar einen sehr prominenten: Den Propheten Jesaja. Die ganze Geschichte kannst Du im Jesajabuch nachlesen (Kapitel 7). Kurz auf den Punkt gebracht: Jesaja warnt Ahas im Auftrag Gottes vor dem falschen Bündnis: „Bleib ruhig, hab keine Angst. (…) Vertraut auf den Herrn! Wenn ihr nicht bei ihm bleibt, bleibt ihr überhaupt nicht!“ Das lerne ich von diesem Kotzbrocken: Einsame Entscheidungen sind nie gut! Wo sind Menschen, die mir raten können? Menschen, die mit mir nach Gottes Willen für meinen Weg fragen? Und bin ich dann bereit, auf sie zu hören? Oder kann ich den Hals nicht voll genug kriegen? „Wenn ihr nicht bei Gott bleibt, dann bleibt ihr überhaupt nicht!“ (Jesaja 7,9). Und Jesus sagt: „Ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss!“ (Johannes 10,10) Frage: Glaube ich das? Vertraue ich darauf, dass Gott es unfassbar gut mit mir meint? Mirjam Ellermann, Pfarrerin, 43 Jahre, Wilnsdorf
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 10. August 2013
2. Könige 17, 1–23
Woran du dein Herz hängst…
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ie Tage des Königs waren gezählt. Und mit Hosea, dem letzten König geht das ganze Nordreich Israel unter. Wenig später folgt ihm auch der kleinere Partner Juda. Der assyrische Herrscher erobert das Land und zerstreut seine Bewohner. Die Menschen werden in jeder Hinsicht entwurzelt. Das Buch der Könige gibt für diese Entwicklung eine einfache Erklärung: Sie taten „was dem Herrn missfiel“ und zwar vom König bis tief in das Volk hinein. Die nationale Katastrophe hat ihre Wurzel im Ungehorsam gegen Gott. An der Stelle Gottes, der sie aus der Sklaverei befreit hatte, beteten sie Götzenbilder an. Sie bauten sich Opferstätten auf den Bergen und erwarteten keine Hilfe mehr von dem Gott, „der Himmel und Erde gemacht hat“. Haarklein erzählt das Königsbuch von der Abgötterei. In der Erzählung dieses biblischen Buches schwingt die klammheimliche Frage mit: Warum machen die Menschen das? Warum vertauschen sie das Original mit einer billigen Kopie? Warum machen sie sich abhängig von Götzen und vergessen, dass Gott sie frei und lebendig gemacht hat? Diese Frage bleibt aktuell. Wovon machen wir uns abhängig? Vom Urteil anderer, vom messenden Vergleich der Anzahl meiner facebook – Kontakte, von Statussymbolen? Oder lasse ich mir Gottes Wertung über mich genügen? Du bist mein Kind, dich habe ich frei gemacht von deiner eigenen Unsicherheit, was du wert sein könntest. Dich habe ich herausgelöst aus sklavischer Fremdherrschaft zur fröhlichen Dankbarkeit der Kinder Gottes. Fall nicht zurück in verkrümmende Abhängigkeit von was oder wem auch immer. Martin Luther hat gesagt:“ Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“. Es geht uns besser, wenn es der einzigartige Gott ist, der uns geschaffen hat. Der hat seinen Plan, was er mit uns vorhat. Ihm zu folgen ist sinnvoller als modernen Götzen auf den Leim zu gehen, die nichts taugen. Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Siegen
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ALLES FÜR DICH !!! Sonntag, 11. August 2013
Psalm 17
Gott sitzt nicht auf seinen Ohren!
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ennst du das? Du bist in der Stadt unterwegs und siehst zwischen den vielen Menschen einen guten Bekannten. Du gehst auf ihn zu, sprichst ihn von weitem an. Doch er reagiert nicht. Du kommst näher, versuchst es noch mal: „Hey, hallo, was machst du denn in der Stadt?“ Doch auch diesmal rührt sich dein Bekannter nicht. Endlich bist du bei ihm und siehst, wie er total versunken mit seinem I-pod beschäftigt ist. ‘Na toll‘, denkst du und sprichst ihn an. „Schön, dich zu sehen. Aber, sag‘ mal: Hast du mich nicht gehört? Man hat den Eindruck: Du sitzt auf deinen Ohren.“ ‘Der sitzt auf seinen Ohren!‘ Das ist nicht gerade ein Kompliment. Man spricht jemanden an oder erzählt etwas und hat den Eindruck, der andere hört gar nicht hin. „Der sitzt auf seinen Ohren“. Kommt uns Gott nicht auch manchmal so vor? Der Psalmbeter im Psalm 17 widerspricht dem leidenschaftlich. Er sagt (V. 6): „Mein Gott, nun rufe ich dich an. Ich bin sicher, du antwortest mir. Lass mich bei dir ein offenes Ohr finden und höre mein Gebet!“ (Übersetzung ‘Hoffnung für Alle‘). „Gott hat ein offenes Ohr für mich und hilft mir.“ Da ist sich der Psalmbeter ganz sicher. Mich beeindruckt diese Zuversicht. Der Beter vertraut ganz und gar auf Gott, und das in einer scheinbar ausweglosen Situation. Er fühlt sich bedrängt.
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ALLES FÜR DICH !!! Feinde umzingeln ihn. Sie lauern ihm auf. Sie sind hartherzig, ohne Mitgefühl, umringen den Beter und warten nur darauf, ihn zu Fall zu bringen. Vielleicht empfindest du Situationen in deinem Leben ähnlich beängstigend. Vielleicht fühlst du dich ähnlich bedrängt, umringt, bedroht. Dann erinnere dich daran, wen der Psalmbeter anruft: Es ist Gott, der in diesem Psalm mit dem Namen JAHWE angesprochen wird. Es ist Gottes eigener Name, seine persönliche Anrede. So stellt er sich den Menschen vor (lies dazu 2. Mose 3 ). Die meisten Bibeln übersetzen diesen Namen mit „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Doch genauer aus dem Hebräischen übersetzt, heißt es: „Ich bin für euch, ich bin für dich da!“ Von diesem Namen lebten die Israeliten, auch der Psalmbeter. Er wurde zur Garantie für Gottes Nähe und Hilfsbereitschaft. Gottes Name wurde sozusagen zu seinem Programm! Denn mit diesem Namen zeigt er den direkten Weg zu seinem Herzen: „Ich bin für dich da! Ich sorge für dich! Ich helfe dir!“ In dieser Gewissheit spricht der Beter so zuversichtlich in Psalm 17, auch wenn er im Moment keinen breiten Weg und keinen weiten Raum sieht, sondern eher eine Sackgasse, ein dunkles Tal. Diese Zusage möchte ich heute als Wort Gottes für mich hören. Gott verspricht das auch mir: „Ich bin für dich da. Ich neige mich herunter zu dir, damit ich nah dran bin an dir und deinem Gebet. Ich sitze nicht auf meinen Ohren, auch wenn du das vielleicht manchmal denkst oder so empfindest. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich, weil ich dich unendlich lieb habe.“ Ingolf Jost, CVJM Wilgersdorf
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ALLES FÜR DICH !!! Montag, 12. August 2013
2. Könige 17, 24–41
Gott oder die Götter?
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eim ersten Durchlesen muss man sich bei manchen Andachtstexten fragen, wie sie uns in unserem Glauben weiterhelfen sollen: Viele schwierige Namen, entlegene Orte, fremde Themen. Heute haben wir so einen sperrigen Text. Worum es geht, kann man kurz so zusammenfassen: Der Text erklärt, wie es zu dem eher feindlichen Verhältnis der Juden zu den Samaritanern gekommen ist. In Samarien hatte sich durch die Eroberungs- und Umsiedlungspolitik der assyrischen Könige eine Mischreligion gebildet, die neben dem Glauben an den Gott Israels noch viele weitere Götter verehrte. Diese Feindschaft zeigt noch ihre Auswirkungen bis in die Texte des Neuen Testaments (z.B. Lk 9,51-53 oder Joh.4,9 usw.). „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2.Mose 20,1). So hatte sich Jahwe, der Gott Israels, dem Volke vorgestellt. Sie mussten lernen, dass Jahwe kein Stammesgott war, kein Gott nur über ein bestimmtes Land, sondern der Herr der ganzen Welt. Neben ihm haben andere Götter keinen Platz. In diesem Zusammenhang wird der heutige Text auch für uns aktuell. In unserer modernen Welt sind wir immer mehr umgeben und bedrängt von den verschiedensten Ideen, Kulten und Religionen. Wir hören und lesen, dass viele Menschen die traditionellen Kirchen verlassen, was in vielen Fällen nicht bedeutet, dass sie mit Religion nichts mehr zu tun haben wollen. Sie wenden sich - vielleicht aus Enttäuschung - anderen Glaubensgemeinschaften zu. Oft genug suchen sie ihr Heil auf dem sogenannten esoterischen Markt, wo es unendlich viele, häufig merkwürdige und bizarre Angebote und manchmal auch Scharlatane gibt, die sich als Heilsbringer ausgeben. Nicht immer lässt sich hier die Spreu vom Weizen trennen. Was ist gut? Was hilft mir weiter? Wie ist es mit den großen Religionen wie dem Islam oder dem Hinduismus? Müssen wir hier
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ALLES FÜR DICH !!! nicht auch prüfen, was uns gut tun könnte? Müssen wir nicht tolerant sein? Tolerant ja, unbedingt, aber wir sollten uns unseres eigenen Glaubens gewiss sein und ihn glaubwürdig bezeugen können. Eine weitere Frage ist auch, wo uns Dinge wichtig werden bis dahin, dass sie unseren Glauben an die zweite Stelle setzen oder ihn gar ganz ersetzen. Wie ist es mit unseren Hobbies, mit unseren Idolen usw. Wo schlägt wirklich unser Herz? Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott, hat Luther gesagt. Natürlich sind diese Dinge nicht von vornherein schlecht. Sie gehören zu den Gaben Gottes, die unser Leben bereichern und an denen wir uns freuen dürfen. Aber haben wir wirklich die Kontrolle über sie? Oder haben uns die Dinge im Griff? Man muss aufpassen, dass man sich hier nicht in die eigene Tasche lügt und sich etwas vormacht. Ist Gott wirklich der Herr über unser ganzes Leben? Oder haben wir Bereiche abgetrennt, wo wir ihn nicht reingucken lassen wollen? Zugegeben, das ist nicht ganz dasselbe, was man den Menschen in Samarien vorwerfen musste. Sie verehrten andere Götter, weil sie nicht sicher waren, ob nicht doch noch andere Götter existierten, die vielleicht böse wurden, wenn man sie nicht gebührend verehrte. Wir dagegen laufen Gefahr, andere „Götter“ oder Götzen zu verehren, weil wir glauben, wir verpassten was in unserem Leben. Es ist immer wieder die gleiche Frage: Wem vertraue ich? Vor 450 Jahren, im Januar 1563 wurde der Heidelberger Katechismus angenommen. Viele werden ihn aus ihrem Konfirmandenunterricht kennen. Die Hauptfrage lautet: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“ Die Antwort gipfelt in der Aussage: Der Glaubende gehört zu Jesus Christus, der uns erlöst hat. Was hier so hochtheologisch, für manchen vielleicht auch ein bisschen zu fromm für die Lebenswelt von Jugendlichen formuliert wird, ist das, was unserm Leben Inhalt und Ziel gibt. Es ist wichtig und es lohnt sich schließlich auch darauf zu achten, dass in unserem Leben das Fundament stimmt.
Friedrich Gerlach, 70 Jahre, Wilnsdorf-Niederdielfen, Mitglied im Jugendausschuss
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ALLES FÜR DICH !!! Dienstag, 13. August 2013
2. Könige 18, 1–12
Kraftquelle
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m Frühling dieses Jahres bekamen die Niederlande einen neuen König. Mit viel Spektakel wurde das gefeiert! Manch eine/einer wird das im Fernsehen verfolgt haben. Auch in unseren Sommerandachten beginnt mit dem 18. Kapitel die Zeit eines neuen Königs für Juda – sein Name ist Hiskia. Ein junger König, der tat, was Gott gefiel. Hiskias Volk kannte Bedrohung und Besatzung und viele Aufgaben und Hoffnungen warteten auf diesen neuen König. Beeindruckend ist, mit wie viel Tatendrang König Hiskia mutig beginnt, etwas zu verändern. Nico ter Linden – ein holländischer Theologe – beschreibt Hiskia in seiner kommentierten Nacherzählung so: „Dieser Hiskia stammte aus gutem Hause. Sein Name war zugleich auch seine Berufung: Meine Kraft ist mein Herr..... Wie ein zweiter David besiegte er die Philister und erhob sich gegen Sanherib, den König von Assyrien, indem er sich weigerte, weiterhin Tribut zu zahlen.“ Hiskia, ein junger König, über den wir in den nächsten Tagen mehr erfahren werden: Über sein Leben und seine Taten und seinen unerschütterlichen Glauben an Gott und die Zusage Gottes an ihn, dass gelingen wird, was Hiskia sich vornimmt! In den Niederlanden ist jetzt auch schon Königs-Alltag eingekehrt. Die Geschichtsschreibenden werden eines Tages über all das berichten, was dieser neue König Willem-Alexander getan hat. Und wir selber lesen und verfolgen, wie Menschen in der Bibel oder ganz aktuell die großen Aufgaben übernommen haben – wohl wissend, dass unser Leben nun mal ganz anders ist – oder doch nicht. Immerhin kennen auch wir Aufbrüche und Neubeginne, große und kleine Aufgaben und die Sehnsucht, es möge gelingen, was wir uns vornehmen – unsere Sehnsucht, dass Gott mit uns ist, in dem was wir tun.
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ALLES FÜR DICH !!! Meine Kraft ist mein Herr – im Streben, im Suchen, im Bestehen ist Gott meine sichere Bank, meine Kraftquelle, meine Zuversicht. Alles für mich – mit Gott an meiner Seite. Anja Hillebrand Leiterin des Referats für Jugend und Gemeindepädagogik im Ev. Kirchenkreis Siegen
Mittwoch, 14. August 2013
2. Könige 18, 13–37
„Alles für Dich, mein König!“
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as hauchten ihm die Hofschranzen ins Ohr, als er sich auf den Thron seines Vaters setzte. Mit 25 hatte er alles erreicht: geräumiger Palast, devote Diener und das nötige Kleingeld für ausgefallene Wünsche. Nur, er konnte das alles nicht genießen. Sein geerbtes Leben schien ihm verlogen. Sein Vater Ahas war korrupt und machtgeil. Um sich unliebsame Nachbarn vom Hals zu halten, paktierte Ahas mit Assur, der aggressiven Weltmacht im Nordosten. Ebenso egozentrisch und orientierungslos war auch der Religionsmix seines Vaters. Hiskia hatte diese Ich-Bezogenheit satt. Er fand Menschen, die lebten anders. Lebendig. Unabhängig. Selbstbestimmt. Dankbar. Gottbezogen. „Alles für Dich, Hiskia!“ – das wollte er bald schon nicht mehr hören. Er warf die Hofschranzen und Ja-Sager raus. Sein Wahlspruch wurde: „Alles für Dich, Gott, den wahren König!“ Wenn ein Mensch auf Gott bezogen lebt, dann werden andere stutzig und neugierig. Und so fanden mit ihm viele Menschen einen neuen, erfrischenden Glauben und darin Rückgrat und Zuversicht. Sein Land, Judäa, machte sich frei von importiertem religiösem Ballast.
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ALLES FÜR DICH !!! Frei von den Assyrern, die das Land mit ihren Steuern ausnahmen. Frei von inneren Feinden. Hiskia war unglaublich erfolgreich, denn „keiner von allen Königen Judas vor oder nach Hiskia vertraute so wie er dem Herrn, dem Gott Israels“. (2. Kön. 18,5) Im vierten Jahr seiner Herrschaft zogen dunkle Wolken auf. Die ausbleibenden Zahlungen an die Assyrer setzten ein Strafbataillon in Gang, das den Norden Israels platt machte und nach dreijähriger Belagerung die Stadt Samaria einnahm. Und nun, im vierzehnten Jahr seiner furiosen Regentschaft, lagen die Elitetruppen Assurs vor den Stadtmauern Jerusalems. Alle wussten, was ihnen blüht. Rabschake, der Mundschenk des assyrischen Königs Sanherib, rief nach Hiskia: „Was ist das für ein Vertrauen, dass du da hast?“ Die Minister Hiskias bitten den Anführer, doch auf aramäisch mit ihnen zu sprechen, die Menschen auf den Mauern müssten diese Diskussion nicht mitbekommen. Aber das stachelt Rabschake nur noch mehr an: „Hat mich etwa mein Herr nur zu deinem Herrn und zu dir gesandt? Nein, meine Botschaft gilt allen, die dort oben auf der Stadtmauer sitzen und die bald zusammen mit euch den eigenen Kot fressen und den eigenen Harn saufen werden! … Hört nicht auf Hiskia, denn er verführt euch, wenn er spricht: Der HERR wird uns erretten.“ Und seine schauerliche Drohung gipfelt in der Aufforderung: „Wer aus der Stadt herauskommt, der bekommt eine Chance!“ Das hat gesessen. Sollte Hiskia aufgeben und die Sklaverei riskieren? Oder sollte er Widerstand leisten und damit das Leben der Bewohner Jerusalems aufs Spiel setzen? Wie lange würden sie die Belagerung durchhalten? Rabschake hat Recht, wenn kein Wunder passiert, dann werden sie „ihren eigenen Kot fressen und ihren eigenen Harn saufen“. Der Bibeltext für den heutigen Tag macht betroffen. Ein Mensch, der im Namen Gottes Verantwortung übernimmt, der seine Macht bewusst in Gottes Hände legt, kommt in eine ausweglose Situation. Wie kann Gott das zulassen? Gibt es einen Weg heraus? Stimmt das jetzt noch: „Alles für Dich, Gott, mein König“?
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ALLES FÜR DICH !!! Die Rabschakes unser Zeit haben gut spotten. Sie versprechen Freiheit und wollen doch nur unterwerfen. Sie verhöhnen den einen Gott und verlangen die Kapitulation vor ihrer diktatorischen Macht. Es gibt Situationen in unserem Leben, da werden uns diese Worte schwer: „Alles für Dich, Gott, mein König!“ Dirk Ellermann, Pfarrer, 50 Jahre, Wilnsdorf
Donnerstag, 15. August 2013
2. Könige 19, 1–19
Gott – du bist grösser!
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ann hast DU zuletzt so richtig Angst gehabt? Und wovor? Jeder kennt sie – die kleinen und die größeren Ängste. Aber auch Lebensereignisse, die mich wirklich das Fürchten lehren! Das Gefühl, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ja, Angst treibt mich in die Enge, sie nimmt mir die Luft zum Atmen. Auch König Hiskia kennt sie, die Angst schnürt ihm fast die Kehle zu, als er von der Stadtmauer aus ein mächtiges feindliches Heer erblickt, das Jerusalem belagert. An seiner Spitze postiert sich ein assyrischer Regierungsbeamter, ein Meister der psychologischen Kriegsführung, der lauthals prahlt, Gott verspottet und ihn lächerlich macht. Ein Angriff der Assyrer, die bedingungslose Kapitulation und entsetzliches Leid für die Menschen in der Stadt scheinen unabwendbar. Wie schafft es der verzweifelte König angesichts dieser Bedrohung, letzte Widerstandsreserven zu mobilisieren? Ist Rettung überhaupt möglich? Vielleicht eine ganz neue Abwehrstrategie entwickeln, nein – der König sieht nur den einen Ausweg: Beten! Auch der Prophet Jesaja soll Fürbitte tun. Erstaunlich ist hier, dass Gott vorsorgt, denn Jesaja hat bereits die Antwort Gottes parat: “Hab keine Angst! Lass dich nicht einschüchtern! Ich bin bei dir und deinen Leuten. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Ich sorge für eure Sicherheit und für die gerechte Bestrafung deiner Feinde!“ Ein Zuspruch Gottes, der dem König neuen Mut gibt, den Widerstand zu wagen. Wieder betet Hiskia im Tempel. Er bringt Gott seine ganze Verzweiflung, seine Angst und Ohnmacht. Unser Gott im Himmel ist mächtiger als die selbstgemachten Götter der anderen, bereits besiegten Völker – Hiskia glaubt fest daran. Nur so kann er die Drohungen der Assyrer ignorieren. Menschlich gesehen gibt es keinen Ausweg. Doch auf Gottes Zusage ist Verlass: „Ich, dein Gott, kann und will ALLES FÜR DICH tun!“ Mich beeindruckt dieser, wenn auch zaghafte, „Dennoch-Mut“ Hiskias. Und doch geht es hier nicht allein um den Mut eines tapferen Königs oder den Widerstand anderer sogenannter „Glaubenshelden“. Es geht nicht darum, wie klein oder groß mein Glaube ist, wie wohl formuliert mein Gebet. Es geht um GOTT selbst, auf den Menschen wie Hiskia ihr Vertrauen gesetzt haben. Um Gott, der auch ALLES FÜR MICH sein will. Der größer ist als die Angst. Wenn ich so mittendrin stecke in einer scheinbar ausweglosen Situation oder mich die Angst packt, erlebe ich, dass Gott mir besonders nah ist. In seine Arme darf ich mich fallen lassen. Er trägt! Nein, nicht immer räumt er alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Aber er ist ein gnädiger Gott. Der mich aus der Enge in die Weite führt. Mein Blick wird klarer. Und dann kann Hoffnung wachsen. Gott schafft es, auch in MIR verborgene Mut-Reserven zu aktivieren, damit ich mich auf neue Wege einlasse. Er geht an meiner Seite und ich darf glauben: Gott, du bist größer, Gott, du bist stärker, Gott, du stehst höher als alles andre. Gott, unser Heiler, starker Befreier, so bist nur DU. aus Feiert Jesus 4:”Our God“, Dt. Text: Albert Frey/Arne Kopfermann Beate Oerter, 48 Jahre, Oberdielfen
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ALLES FÜR DICH !!! Freitag, 16. August 2013
2. Könige 19, 20–37
Aber mal so richtig das Maul gestopft
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enn ich euch für diesen Text eine Übersetzung empfehlen darf, dann nehmt bitte die „Gute Nachricht“ – denn die hat das, was Gott dem Hiskia hier mitteilen lässt, versucht, in wunderbar gereimte Verse zu fassen. Das Bild, das mir sofort in den Sinn kam, war das, wie Gott sich mit dem Assyrer-König Sanherib so übelst rappermäßig „battled“! Ein kleiner Auszug: Die unbesiegbare Zionsstadt [Jerusalem] nur Spott und Verachtung für dich hat. Die Jungfrau Zion lacht dich aus, die Zunge streckt sie dir heraus. Mit wem hast du dich eingelassen, gegen wen, du Narr, dich aufgeblasen? … Weil mir dein Geschwätz in die Ohren dringt, schmück ich dir die Nase mit einem eisernen Ring, ich lege dir meinen Zaum in das Maul und zwing dich wie einen störrischen Gaul. Läuft aber in Wirklichkeit natürlich ganz anders – kurz die Vorgeschichte: Die Zeit der großen Könige (Saul, David, Salomo usw.) ist vorbei, das Reich ist zerfallen in das Nordreich Israel und das Südreich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Andauernd gab es Kriege und Auseinandersetzungen mit den Nachbarvölkern, Israel fällt und aktuell stehen mal wieder die Assyrer mit dem König Sanherib vor Jerusalem. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Aber Juda hat nach langer Zeit noch mal einen König, der einigermaßen gottesfürchtig ist – Hiskia! Und der räumt nicht nur mit dem ganzen Götzenkult gründlich auf, sondern besinnt sich auch auf das, was wesentlich ist, nämlich das Gebet zum Gott Israels. Als Antwort schickt Gott dann Jesaja zu ihm mit dem oben bereits erwähnten Spott-Rap. Damit verbunden die Zusage: Es wird euch die nächsten Jahre wieder besser gehen, die Assyrer werden Jerusalem nicht erobern, ich habe dein Gebet erhört, läuft! Und dann räumt Gott auf: In derselben Nacht werden 185.000 Assyrer plattgemacht, die Übrigen treten den Rückzug an und Sanherib wird zum Schluss von seinen eigenen Söhnen abgemurkst! ALLES FÜR DICH? – Wie kriege ich die Kurve jetzt? Ich will doch gar nicht, dass Gott für mich 185.000 Leute killt, ich will nicht, dass er mir den Weg frei macht (das tun doch schon die V…- u. R…banken), ich will nicht, dass er den Leuten, die mir auf den Sender gehen, mal richtig das Maul stopft – okay, manchmal vielleicht ein ganz kleines bisschen! Was ich will ist: Wissen, dass Gott da ist, dass ich mich auf ihn verlassen kann, weil er mich nicht verlässt! Manchmal scheint das so, aber das sind die Zeiten, wo die Beziehung zu Gott eben auch mal Zweifel und Belastungen aushalten muss. Normal! Fragt mal Hiskia im nächsten Kapitel. Gott ist da. Er handelt auch in deinem Leben und er ist immer für eine Überraschung gut, weil er eben anders tickt als wir und manchmal ganz andere Ideen für unser Leben hat und andere Möglichkeiten sowieso. ALLES FÜR DICH!!! Also: Rede mit ihm! Heute …? Arnd Kretzer, 47 Jahre Jugendreferent im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 3 – Kirchengemeinden Eiserfeld, Niederscheldern Gosenbach, Eisern
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 17. August 2013
2. Könige 22, 1–13
Der Traum
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n der Tafel der 8b stehen viele Berufe, wie z.B. Krankenpfleger und Bauzeichner. Basti hängt seinen Gedanken nach. Bald gibt es Ferien und danach bin ich in der 9., welches Berufspraktikum soll ich nur machen? Er schaut abends kurz noch ins Internet und entdeckt, dass ein Freund ein Bild vom neuen König Willem Alexander der Niederlande geteilt hat. Er drückt „gefällt mir“. König sein, das wäre es doch, ist sein letzter Gedanke, bevor er einschläft. Im Traum sitzt er, Basti, auf einem riesigen Thron. Es fühlt sich richtig gut an, ein König zu sein. Keine Schule, eine Luxuswohnung, schnelle Autos mit Chauffeur, Reisen um die ganze Welt. Alle jubeln ihm zu und bewundern ihn. Doch dann geht es ans Regieren: Sitzungen mit seinen Beratern. Welche Gesetze sollen für mein Land gelten? Welche Steuern sollen erhöht werden? Welche Konsequenzen sollen Straftaten haben? Fragen über Fragen. Basti starrt seine Berater fragend an. Irgendwann dreht er sich verzweifelt zur Seite, hält sich die Ohren zu und schreit: „NEIN, ich kann das nicht entscheiden!“ Doch die Berater rufen: „Du musst, du bist unser König!“ „Ich schaffe das nicht! Lasst mich in Ruhe! NEIN, ich kann das nicht !“ Basti schlägt zitternd um sich, als er unsanft von seiner Schwester wachgerüttelt wird. „Hey, du hast geträumt!“ Schweißgebadet wird Basti wach. Wie es dem 8 jährigen König Josia aus der Bibel damals ergangen ist als er König wurde, wissen wir nicht. Als er 24 Jahre alt war, wurde bei Renovierungsarbeiten im Tempel eine Buchrolle mit dem Gesetzbuch Gottes gefunden. Josia war tief betroffen und bereute, was er, seine Vorfahren und sein Volk alles falsch gemacht haben. Er liebte Gott und veränderte sein Leben. Er fragte nach Gottes Willen für sich und sein Volk, befolgte seine Gesetze und hatte zudem gute Berater um sich.
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ALLES FÜR DICH !!! Du fragst Dich bestimmt, wie es nach dem Traum mit Basti weitergeht. Er ist so froh, kein König zu sein! Er denkt über sein Leben nach. „Gott mein Vater liebt mich. Ich muss nicht alles alleine schaffen. Ich will auf Gott, den König vertrauen. Gott hilft mir, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, indem er mir die Bibel als Wegweiser gegeben hat und “Berater“, wie z.B. meine Eltern und Freunde, die auch mit Jesus gehen.“ Basti ist sich ganz sicher: Ich bin zum Glück kein König, aber ein Königskind! Jesus geht auch mit Dir! Vertrau ihm Dein Leben an! Gott liebt Dich! Susanne Thomas, CVJM Wilgersdorf
Sonntag, 18. August 2013
Psalm 104
Wunderbar
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as für ein wahnsinniger Psalm, oder? Ich finde, er beschreibt deutlich die Herrlichkeit und Macht Gottes. Er ist derjenige, der die Freude nur so fließen lässt und er hat alles wunderbar gemacht, wie es schon in 1. Mose 1,31 steht. Doch nicht nur die Erde mit ihren Kontinenten, Meeren, Seen, Tieren und Landschaften, auch die Menschen hat er wunderschön, mit Freude und Liebe erschaffen. Schlag doch mal in deiner Bibel Jesaja 43,4 auf. Hast du dir mal vor Augen geführt, was darin steht? Er hat DICH lieb. Cool, oder? Wahnsinnige Aussage! In Psalm 104 steht in einem Satzteil, er hätte es zum Nutzen der Menschen gemacht. Das heißt, Gott liebt dich nicht nur, er versorgt uns auch mit allem, was wir zum Leben brauchen. Diese Aussage wiederholt sich in Vers 27. Das Schönste an diesem Psalm, finde ich persönlich, ist Vers 31 „Der Herr hat Freude an dem, was er geschaffen hat.“ Also an deinem Umfeld, an dir selbst
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ALLES FÜR DICH !!! und an mir. Und dafür loben wir Gott, wie es in Vers 33 heißt, solange wir hier auf der Erde sind. Ich wünsche dir von Herzen einen wunderschönen, hoffentlich sonnigen Tag, mit der Gewissheit, dass Gott dich unendlich wertvoll gemacht hat. Vielleicht betrachtest du jetzt die Bäume, die Sonne und alles was dir begegnet auch mit anderen Augen. Mit dessen Augen, der alles erschaffen hat - Gott. Davina Daub, Wilnsdorf
Montag, 19. August 2013
2. Könige 22, 14–23, 3
Auf Entdeckungstour, mutig und entschlossen
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m Überfluss und völlig unbekümmert könnte Josia als mächtiger König vermutlich in den Tag hinein leben. Doch so ein selbstherrlicher Sonnenkönig ist Josia nicht. Der Gott, der das Volk Israel durch Mose aus der Sklaverei der Ägypter geführt hat, im Alltag der Israeliten aber schon lange keine Rolle mehr spielt, der ist dem jungen König Josia wichtig. Josia ist ergriffen von dem neu entdeckten Buch mit den Worten Gottes. Diese Worte lassen ihn nicht los. Es ist ihm ein Herzensanliegen zu erfahren, was diese Worte Gottes für ihn persönlich und für sein Volk bedeuten. Er möchte tun, was Gott gefällt; das soll sein Handeln bestimmen. Ratsuchend lässt er die Prophetin Hulda befragen: „Weil du im Herzen betroffen bist und umgekehrt bist als du hörtest, was ich geredet habe, darum habe ich auch deine Gebete erhört.“ Josia erfährt Gottes Zuspruch, seine Gnade, seinen Frieden. Der bekannte Atomphysiker von Weizsäcker hat einmal sinngemäß gesagt: www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! „Das menschliche Leben gelingt nicht durch die Erfahrung von eigener Macht, sondern durch die Erfahrung der Gnade Gottes“. Diese Gnade hat auch König Josia erfahren. „Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen“, sagte Jesus zu seinen Jüngern (Joh. 8, 31-32). Bestimmt ist das auch für mich gemeint. Ich wünsche mir, dass ich auch heute mehr von diesem gnädigen und freimachenden Gott der Bibel entdecke und mein Leben im Alltag gelingt. „Sei mutig und entschlossen. Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken, denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst“( Jos.1,9). Dieser Zuspruch Gottes an Josua gilt auch mir und dir. Heute und Morgen. Gott gibt mir so viel ich brauche. Danke. André Münker, CVJM Oberdielfen
Dienstag, 20. August 2013
2. Könige 23, 4–25
Grossreinemachen
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er junge König Josia bekannte sich total zu Gott. In seinem Reich war ein Großreinemachen nötig, und zwar gründlich. Nur so war das Bekenntnis zu dem einen und einzigen GOTT möglich. Auch bei uns ist ein Großreinemachen unumgänglich. Nicht nur in unseren Zimmern, die manchmal nach Aufräumen rufen, sondern auch in unseren Herzen. Das deutliche Bekenntnis zu Gott schafft Klarheit und Reinheit für unsere Herzen. So gewinnen wir Sicherheit und Ordnung in unserem Leben. Mir kommt folgender Liedtext in den Sinn: Groß ist unser Gott, Herr der Herrlichkeit. Er allein regiert über Raum und Zeit.
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ALLES FÜR DICH !!! Souverän herrscht er, Schöpfer dieser Welt, der in seiner Hand unser Schicksal hält. Sein Wort gilt für alle Zeit… Also, räumen wir auf und geben Gott die Ehre. Uschi Massow, Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 7 – Kirchengemeinden Hilchenbach und Müsen
Mittwoch, 21. August 2013
2. Könige 23, 26–37
„Juchhu, ich lebe heute!“
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ein lieber Mann! Es ging ja ganz schön ab in der damaligen Zeit, wie uns das Geschichtsbuch hier berichtet. Der eine König wird getötet, der neue ins Amt eingesetzt, der gefällt dem „Nachbarn Pharao“ nicht und wird verschleppt und wieder ein neuer König eingesetzt, der sich kooperativer zeigt. Und der vor allem Gold und Silber anschleppt und dafür sein Volk mit Steuern belegt. Gut, ich gebe zu, das ist auch heute noch so. Doch was mir beim Lesen des Textes viel mehr ins Auge springt ist die Rolle Gottes. Wir lesen zu Beginn, dass Gott „sein Angesicht“ vom Volk nehmen will, was soviel heißt, wie „Geht mir aus den Augen!“. Jeder von uns, der so etwas schon mal gehört hat, besonders von jemandem, der einem was bedeutet, weiß, wie weh das tut und wie verletzt man danach ist. Und das sagt Gott??? Also, der „liebe Gott“??? Ist Gott etwa gar nicht lieb??? Nun ja, die Antwort scheint hart, aber Realität. Nein, Gott ist nicht nur lieb. Wie kommts? Wir lesen mehrmals: „Und er tat was Gott missfiel, ….“ Ich glaube, Gott war deshalb echt sauer und deshalb war er so abweisend. www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Doch Gott hat eine Eigenschaft, die mir besonders gut gefällt. GOTT IST GERECHT! Das heißt für mich, ich kann mich voll auf ihn verlassen. Er steht zu seinem Wort und in diesem hat er sich darauf festgelegt, dass er für uns da ist. Das heißt, ich werde von ihm nicht „hinten rum“ gehoben. Er möchte, dass ich mich an ihm orientieren kann und das verlässlich. Leute, ist das nicht großartig?! Ich schrieb eben, dass Gott sauer auf die Menschen, seine Kinder, war, weil die sich immer etwas einfallen ließen, um ihn zu ärgern, zu verachten oder gar fast zu vergessen. Doch Gott fand einen Weg, uns aus diesem Verhalten, diesem Umgang mit uns selbst und mit ihm rauszuholen. Er kam selbst zu uns. In Jesus steht er uns bei, will er eine Beziehung mit uns leben und uns wichtige Hinweise für unser (Miteinander-)Leben geben. Und insbesondere, um uns seine Liebe zu uns sichtbar/ lebendig zu machen. Denn Gott ist tatsächlich ein liebender Gott. Leute, ist das nicht großartig?! Juchhu, ich lebe heute! … Volker Peterek, 34 Jahre, Jugendreferent im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 5 – Kirchengemeinden Freudenberg, Trupbach-Seelbach, Oberfischbach
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ALLES FÜR DICH !!! Donnerstag, 22. August 2013
2. Könige 24, 1–20
Wenn Gott nicht ansieht
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s ist eine schwere und unruhige Zeit, die die Menschen in den Jahren um 600 v. Chr. in Juda erleben. Das kleine Juda wird von den Großmächten Ägypten und Babylonien geknechtet und ausgeraubt. Die Oberhand erzielt der babylonische Herrscher Nebukadnezar und verschleppt Tausende von Judäern aus ihrem Land. Unter ihnen übrigens ein junger Mann namens Daniel und seine Freunde. Darüber berichtet das Buch Daniel, wie auch in anderen Büchern des Alten Testaments (2. Chronik und Jeremia) das hier Geschilderte aufgegriffen und vertieft wird. König Jojakim, ein Tyrann, der sein Volk drangsaliert, fragt nicht nach Gott. Und sein Nachfolger Jojachim, der mit 18 Jahren König wurde, auch nicht. Die Elite des Volkes „tut, was dem Herrn missfällt“. Und das Volk hat schmerzlich darunter zu leiden. Die Verantwortlichen in Gottes Volk werden ihrer Verantwortung nicht gerecht. Das trifft sie und die, für die sie Verantwortung haben. Die Menschen in Juda müssen die bittere Erfahrung machen, dass Gott tatsächlich zu seinem Wort steht (2. Kön. 21, 10–16). Ein schrecklicher Entschluss Gottes wird hier beschrieben: Gott will nicht vergeben und sein Volk von seinem Angesicht tun. Was ist, wenn Gott sein Ansehen verweigert? Stellen wir die Frage zunächst einmal umgekehrt. Was ist, wenn Gott einen Menschen ansieht, wenn er ihm seine Aufmerksamkeit schenkt, wenn er sich ihm zuwendet? Die Zuwendung Gottes bedeutet Leben, Hoffnung, Zuversicht, aufgerichtet werden, Lebensmut und Trost. Es tut mir gut, wenn ich merke, dass sich der Schöpfer des Lebens wohlwollend um mich kümmert. Das lässt mein Leben aufblühen und hoffnungsfroh gelingen.
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ALLES FÜR DICH !!! Deshalb gibt die Bibel den weisen Rat, Gottes Angesicht zu suchen. Sich ihm auszusetzen, auf ihn zu hören, seinem Reden nachzuspüren, ihn anzusprechen und ihm vertrauensvoll zu begegnen. Im Alten Testament wird von Hanna berichtet, die eine solche Gotteserfahrung machte, und im Neuen Testament von Maria. Beider Leben erfährt eine Wendung zum Guten. Eine lebendige Gottesbeziehung macht das Leben weit und tief, gibt ihm Gewicht und Fülle. Wenn Gott sein Angesicht abwendet, verweigert er seine segnende Gegenwart. Er überlässt in diesem Falle sein Volk sich selbst und den Mächten, die es zerstörerisch unter ihre Gewalt bringen. Von ungefähr kam dies nicht. Die Propheten Jeremia und Uria hatten gewarnt. Vergeblich. Das schlechte und verderbliche Vorbild der Elite bringt Elend ins Leben des Volkes Gottes. Karlfried Petri, 57 Jahre Öffentlichkeitsreferent im Ev. Kirchenkreis Siegen
Freitag, 23. August 2013
2. Könige 25, 1–21
Das dicke Ende … kommt gar nicht!
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h Mann! Jetzt habe ich den Text schon dreimal gelesen und weiß immer noch nicht, was drin steht. Kennt Ihr das? Also, wie war das: Zidkija – 21 Jahre, ist König von Juda. Er beginnt Streit mit dem mächtigen Nebukadnezar - König von Babel, der daraufhin Jerusalem 1 1/2 Jahre lang belagert. Zidkija entwischt – wird aber wieder gefangen. Seine Söhne werden vor seinen Augen umgebracht, Zidkija selbst wird geblendet und bleibt Gefangener des Königs.
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ALLES FÜR DICH !!! Und dann kommt das dicke Ende: 8 Jahre später wird Jerusalem im Auftrag von Nebukadnezar niedergebrannt. Der Tempel wird vorher noch geplündert. Große Teile der Bevölkerung werden in die Verbannung verschleppt. Mächtige Leute werden hingerichtet. Nur ein paar arme Leute – Wein- und Ackerbauern bleiben in Jerusalem zurück. Nachdem 136 Jahre zuvor das Nordreich untergegangen ist, ist nun auch das Südreich am Ende. Na, was soll das jetzt für ne Andacht werden? Wo ist denn hier die „Gute Nachricht“ zu finden? Ich glaube, dazu brauchen wir mal den Zusammenhang. 434 Jahre zuvor bekamen die Israeliten ihren ersten König: Saul. Bis dahin hatten sie nur Propheten und Richter, die für Ordnung sorgten. Der letzte war Samuel. Als dieser alt geworden war, wollten die Israeliten unbedingt einen König, der über sie regierte. So hatten sie es bei den Nachbarvölkern gesehen. Samuel gefiel diese Idee nicht und er sprach mit Gott darüber. Gott sagte: „Hör auf sie. Ich soll nicht mehr ihr König sein. Sie haben mich mal wieder verlassen und anderen Göttern gedient. Doch hör jetzt auf ihre Stimme, warne sie aber eindringlich und mach ihnen bekannt, welche Rechte der König hat, der über sie herrschen wird.“ Das machte Samuel. Doch das Volk blieb dabei: „Nein, ein König soll über uns herrschen. Auch wir wollen wie alle anderen Völker sein.“ Gewünscht – bekommen! Die Könige waren überwiegend miserabel. Am Ende war alles verloren … nur weil die Israeliten so sein wollten, wie alle anderen. Was ja irgendwie verständlich ist. Aber dabei haben sie Gott verlassen und sich lieber in die Obhut von Menschen begeben. Das war ein schlechter Tausch! Gut, dass wir heute wissen, dass die Geschichte Israels hier nicht am Ende ist. Wir Menschen manövrieren uns schon mal in eine Sackgasse. Aber Gott kann es nicht ertragen, wenn es seinen Kindern schlecht geht. Er wird nicht aufhören, um uns zu werben, auch wenn wir mal wieder so sein wollen, wie alle anderen und ihn dabei vergessen. Er ist barmherzig. Darauf können wir uns verlassen. Das ist doch wohl ne gute Nachricht! Ursula Giebeler, 51 Jahre, Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 7 – Kreuztal, Ferndorf, Buschhütten, Krombach www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 24. August 2013
2. Könige 25, 22–30
Am Ende wird alles gut
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o haben die Menschen in Juda sicherlich nicht empfunden. Ihr Land war durch den babylonischen König zerstört, der Tempel, ihr Lebensmittelpunkt, niedergerissen und viele Menschen verschleppt. Den einzigen Lichtblick bietet ein Stadthalter. Der, vom babylonischen König bestimmt, versprüht Hoffnung in eine sichere Zukunft. Eine Hoffnung nur von kurzer Dauer, so dass die Menschen sich aus Angst zurückziehen. Am Ende wird alles gut? Ich kann nichts Gutes daran entdecken, wenn Menschen sich eingeschüchtert in ihr Schneckenhaus zurückziehen, wenn Menschen, ob jung oder alt, mit der Masse schwimmen, nur, um nicht (negativ) aufzufallen. Hier und da höre ich schon einmal den Satz: „Gegen die da oben können wir nichts machen.“ Ist Resignation etwa ein Lebensmotto? Wie sieht es bei Dir aus? Die Menschen in Juda haben aufgegeben ein Volk zu sein. Sie haben sich freiwillig „deportiert“. Wie schnell begeben wir uns freiwillig in Abhängigkeiten, in Zwänge, die wir im Grunde nicht wollen. Wir wollen manchmal einfach cool sein, damit andere uns mögen. Sehnsucht nach Anerkennung ist an sich nichts Negatives. Nur sich darin zu verlieren und zum Klassenclown zu werden, macht nicht frei. So ist jeder persönlich gefangen, ob das aus eigener Motivation entsteht oder durch unser soziales Umfeld in Familie, Schule oder unter Freunden. Wo fühlst du dich gefangen? Welche Freiheiten nimmst du dir, welche nicht? Am Ende wird alles gut! Ich glaube, wir brauchen Freiheit und Abhängigkeit gleichermaßen. Es ist nicht immer schlecht etwas unfrei zu sein. Wenn du also den Gedanken hast, hier bin ich gefangen und hier kann ich nicht frei entscheiden, dann hat das vielleicht auch sein Gutes.
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ALLES FÜR DICH !!! Was wir als gut empfinden und was uns gut tut, sind oft zwei Paar Schuhe, denn nicht alles was wir meinen zu brauchen, brauchen wir auch wirklich. Jojachim hat Freiheit in Abhängigkeit erlebt. „Sein Unterhalt wurde ihm in der bestimmten Menge täglich geliefert“ (Vers 30) Und so erlebe ich Gott. Ich bin von ihm abhängig, ich bin nicht total frei, aber ich weiß, dass Gott mich täglich mit der Menge versorgt, die ich brauche. Auch wenn ich ein „mehr“ so manches Mal gerne hätte (z.B. mehr Geld), so scheine ich doch nicht mehr zu brauchen. Ich sehe das oft etwas anders, denn wer hat schon zuviel Geld? Aber ich muss nüchtern feststellen: „Ich bekam immer soviel ich brauchte.“ Marc Kraßmann Jugendreferent im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 1 – Netphen, Deuz, Dreis-Tiefenbach
Sonntag, 25. August 2013
Psalm 28
Klingelmännchen in der Krise?!?
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erse 1+2: Ich weiß nicht, in was für einer Situation David in diesem Psalm genau war, aber es scheint dringend zu sein, wenn er Gott so sehr anfleht. Deshalb wollte David unter allen Umständen Gottes Antwort bekommen. Er fordert Gott geradezu auf, ihm zu antworten. Dürfen wir das denn? Als unser Vater wünscht Gott es sich sogar, dass wir ihn um Rat und Hilfe bitten. Wie bei David ist es nur wichtig, dann auch wirklich auf Gottes Antwort hören zu wollen.
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ALLES FÜR DICH !!! Habt ihr schon mal Klingelmännchen gespielt und seid weg gerannt, ohne dann nicht zumindest abzuwarten, ob auch jemand öffnet? Wo wäre da der Spaß? ;-) Und wo wäre der Sinn, wenn wir Gott um Antwort bitten, aber dann nicht warten und hinhören? Verse 3-5: David legt Gott also seine schwierige Lage hin und vertraut, dass Gott ein gerechter Richter ist, der Unrecht nicht ungestraft lassen wird. Er schaut auch in die Zukunft, wie es für seine Feinde enden wird. Das macht ihm Mut. Gibst du Gott alles ab und vertraust du ihm in der Situation? Was sagt Gott dir für deine Zukunft zu? Verse 6-8: Endlich: Davids Warten und Flehen wurde belohnt. Es ist richtig ansteckend, wie er seinen Herrn in diesen Versen deshalb lobt. Was machst du, wenn dir das Leben hart und unfair erscheint? Ist es Gottes Tür, an der du klingelst und um Hilfe bittest? Ist er auch in Krisen „ALLES für dich“? „Bittet und ihr werdet bekommen! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch geöffnet!“ (Matthäus 7,7) Ob du Gottes Antwort schon erhalten hast oder nicht: Entscheide dich wie David dazu, ihn zu loben. Das lenkt deinen Blick von den Umständen weg und hin zu Gott. Diese lobende Einstellung ermöglicht es dir, Gott auch in schwierigen Situationen zu danken und ihm zu vertrauen. Du darfst ihn um alles bitten (wie in Vers 9). Wenn du magst, schreib Gott doch mal einen Brief. Sag ihm, was dich belastet und bitte ihn um Antwort. Und wage es, an der Tür zu warten und hinzuhören, was er dir antworten will. Nimm dir vor allem Zeit, ihn zu loben und ihm zu danken. Sei gespannt, wie sich deine Sicht auf den Tag dadurch verändert. :) Franziska Plaum, Wilden
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ALLES FÜR DICH !!! Montag, 26. August 2013
Esra 1, 1–11
Grosszügigkeit fasziniert Dieser Andachtstext wurde auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg von Besuchenden unseres Projektstandes kommentiert. Nachstehend eine kleine Auswahl der Anmerkungen.
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ch stelle mir vor, dass sich die Israeliten wirklich gefreut haben. Wir können uns das so gar nicht vorstellen, denn wir dürfen in unserem Land wohnen und leben. Die Juden nicht! Und dann auch noch so reich beschenkt werden. Unfassbar! Laura Höfling, 19 Jahre, Aschaffenburg Ich finde es fair und großzügig von König Kyrus. Ohne Erklärung war der Text leider unverständlich. Alicia, 14 Jahre, Heidelberg Wenn viele Kleinigkeiten geben, kann Großes bewerkstelligt werden. Dennis, 25 Jahre, Neustadt Wer großzügig ist, tut Gutes. Man sollte es nicht übertreiben, aber Großzügigkeit ist etwas, was man mehr verbreiten sollte. Philipp, 15,Jahre, Wesel Die Großzügigkeit der Menschen fasziniert mich und macht mich fröhlich. Ich finde die Geschichte toll für eine Andacht. Sheenara, 13 Jahre, Winsen/Aller Ein Gotteshaus bauen – und alle machen mit: toll! Gotteshäuser für alle Religionen ohne Vorbehalte, das wär doch was! Hilke, 45 Jahre, Bonn www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Tür auf; Herz auch. Für alle und jeden. Jederzeit. An jedem Ort. Bartes, 41 Jahre, Winsen/Aller Thema: Befreiung, Gnade, Großzügigkeit – Schätze verschenken - Heimkehr in Reichtum mit Erfahrungen aus der Ferne. Suse, 28 Jahre, Ennepetal Ein wirklich schöner Text! Toleranz und Gleichberechtigung – wie es sein soll! Hier wird der Spruch „Liebe deinen Nächsten“ gelebt. Marlena, 17 Jahre, Hüllhorst Ich finde es toll, wie die Menschen als Gemeinschaft zusammen arbeiten, um ein Haus Gottes zu errichten. Hannah, 16 Jahre, Hamminkeln Das ist doch mal ein Beispiel für gelebte Ökumene – der König hilft denen, die einem anderen Glauben angehören… Ally aus Hüllhorst Ich finde es gut, dass die Leute den Tempel errichten wollen, denn dann weiß Gott, dass jemand an ihn denkt und ihn liebt! Lilli, 12 Jahre, Bonn Ist das die Gerechtigkeit Gottes gewesen oder Treue (?) eines Menschen? Und wusste Kyros von dem Wesen jenes höchsten Gottes, dem er gehorchte? Schließlich scheint es als würde Gott zur Gerechtigkeit führen, ohne dass er sich selbst zu erkennen gibt. Carsten, 20 Jahre, Rostock Weitere Kommentare auf www.andachtensommer.de
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ALLES FÜR DICH !!! Dienstag, 27. August 2013
Esra 3, 1–13
Gottesdienst – Nein, danke!
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s wäre schön, wenn wir es schaffen würden, der Dankbarkeit und der Freude in unserem Leben dadurch Ausdruck zu verleihen, dass wir den Gottesdienst regelmäßig besuchen. Aber wir Menschen sind leider allzu oft von unserem Gefühl abhängig. Manchmal spüren wir die Freude und die Dankbarkeit nicht. Oder es gibt andere Dinge, die uns beeinflussen und dann ist es uns am Sonntag nicht so wichtig, die Gemeinde zu besuchen. Es gibt ohne Zweifel Situationen, da ist es vielleicht sogar wichtiger, am Sonntag auszuschlafen (ich sag das mal etwas ungeschützt). Allerdings beobachte ich an mir selbst: Das Versäumen des Gottesdienstes hat oft weniger den Grund, dass ich Schlaf nachzuholen hätte, sondern dass ich schlicht keine Lust habe. Ich finde es vielleicht noch in Ordnung, wenn man sagt: Ich möchte mir heute einfach mal einen faulen Tag machen. Aber bedenklich wird es dann, wenn ich mich immer nur von meiner jeweiligen Stimmung leiten lasse. Ich bringe mich dadurch selbst um die Einladung, in der Gemeinschaft mit anderen vor Gott zu stehen und von ihm ausgerüstet zu werden für mein Leben im Alltag. Doch Lobpreis Gottes ist mehr als der Gottesdienst am Sonntagmorgen. Darum steht das Loben höher als das Danken. Solange wir danken, drehen sich unsere Gedanken meistens um uns selbst. Beim Loben schauen wir nur noch auf die Größe und Macht Gottes. Es ist gut, wenn wir am Sonntagmorgen in den Gottesdienst gehen, um die Gemeinschaft mit Gott und mit anderen Christen bewusst zu pflegen. Aber das allein reicht nicht aus. In einem Lied von Arno und Andreas heißt es: „Etwas einsehn und dann hingehn, kostet Zeit und Kraft und Mut. Wirklich wirksam wird die Liebe, wenn man Gottes Willen tut. Nach dem Hören kommt das Handeln, wo geholfen werden muss.
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ALLES FÜR DICH !!! Läufst du los aus lauter Liebe, hat dein Glaube Hand und Fuß. Sonntags um zehn beim Kirchenschlaf, sehn wir vieles ein, denken fromm und brav, sitzen da und hören zu, die Hände im Schoß. Doch was Jesus durch uns tun will geht am Montagmorgen los.“ Also Christsein findet nicht nur am Sonntag statt. Wir sind aufgefordert, unser Christsein mit in jede Woche zu nehmen. Zugegeben auch mir fällt das sehr oft sehr schwer und ich muss hier immer wieder an mir arbeiten, aber auch das macht das Christsein aus. Dirk Rosenthal, Obersdorf
Mittwoch, 28. August 2013
Esra 4, 1–24
You are not alone – Du bist nicht allein
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a versuchten die Juden dem Herrn, dem Gott Israels einen Tempel zu bauen und werden mit allen Mitteln davon abgehalten. Wie schlimm ist das denn? Und nur durch die Verbreitung der Gerüchte aus der Vergangenheit bekommen sie einen Stempel aufgedrückt. Aber solche Sprüche und Verhaltensweisen kennen wir doch alle. Wie oft werden einem Steine in den Weg gelegt und es entsteht ein Gefühl der Machtlosigkeit. Das Ziel, das wir vor Augen haben, gerät in unerreichbare Ferne. Ich kenne da einen sehr guten Spruch: „Der Weg ist das Ziel, aber manchmal ist das Ziel der Weg.“ (Peach Weber) Der Weg, den wir einschlagen, kann auch schon mal steinig sein. Auch als
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ALLES FÜR DICH !!! Christen sind unsere Wege nicht immer nur ebenerdig. Wir können ebenfalls schwierige Zeiten haben. Wichtig ist nur, wie wir in schwierigen Zeiten versuchen, weiter auf Gott zu vertrauen und dabei unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. In der Geschichte haben die Widersacher sich Unterstützung geholt, damit die Juden die Arbeiten am Tempelbau niederlegten. Die Menschen, die den Tempel erbauen wollten, mussten klein beigeben und sich dem König unterwerfen. Das haben sie natürlich nicht getan, ohne sich zu wehren, aber sie mussten erstmal aufgeben. Ob sie schon eine Idee hatten, wie es weitergeht, sei dahingestellt. Auch wir sollen uns nicht beirren lassen. Gott ist bei uns auch in schwierigen, für uns manchmal ausweglosen Situationen, aber er ist da. Dieser Zusage dürfen wir uns ganz sicher sein und das ist so wundervoll. Gott begleitet uns auf unseren Wegen durchs Leben, egal was dazwischen kommt. Gerade in den Zeiten, in denen wir das Gefühl haben, jetzt könnten wir ihn am meisten gebrauchen und Gott ist nicht da, ist er zu 100% anwesend. Er leitet uns, auch wenn wir es nicht vermuten. Also lass dich nicht entmutigen, wenn ein steiniger Weg vor dir liegt. Vertraue auf Gott, seine Liebe und Unterstützung, die dir jeden Tag zu Teil wird. Alexandra Spies Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 3 –Eiserfeld, Niederschelden, Gosenbach, Eisern
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ALLES FÜR DICH !!! Donnerstag, 29. August 2013
Esra 5, 1–17
Baust du schon oder zögerst du noch?
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ann hast du das letzte Mal was (auf-) gebaut? Ich würde spontan sagen: „Das war wohl mit Lego in meiner Kindheit oder als mir mein Patenkind das letzte Mal erlaubt hat, mit seinen Sachen zu spielen.“ Aber halt – habe ich nicht auch so manche Gruppe aufgebaut? Vielleicht hast du grade dein Abi gebaut? Aber hoffentlich keinen Mist oder, noch schlimmer, einen Unfall. Wenn ich in der Schule oder beim Sport abbaue, habe ich keinen Spaß mehr. Da ist es gut, wenn ein guter Freund, eine gute Freundin mich wieder aufbaut. Ich stelle fest: „Aufbauen“ ist ein Wort, das wir gerne und viel benutzen. Und es hat eine positive, ermutigende Wirkung. Oft steht es für Hoffnung, Motivation, Freude und Tatkraft. Vielleicht haben mich deshalb die Worte „ermutigen“ und „auf-/er-/weiterbauen“ (Gute Nachricht) in dem zugegeben etwas sperrigen Kapitel 5 aus dem Buch Esra am meisten angesprochen. Es wird uns erzählt, dass der ins Stocken geratene Tempelbau in Jerusalem wieder aufgenommen wird. Die Juden werden dazu von den zwei Propheten Gottes ermutigt. Ein Aufbau, so schwer und umfangreich wie dieser, ist nicht möglich ohne Unterstützung. Keiner schafft ohne Motivation und ohne Vertrauen in sich und Andere einen Tempelbau. Ich kann das gut verstehen. Große Projekte einstielen im Job, große Veränderungen in meinem Leben angehen, ängstigen mich schon. Oft fehlt mir das Vertrauen – „wie soll ich das schaffen?“ Gute Ideen und coole Projekte bleiben auf der Strecke. Geht das nicht auch manchen Familien, Teams, Gemeinden…so? Wie ist das mit dir?
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ALLES FÜR DICH !!! Ich stelle mir vor, wie es ist, wenn einer neben mir steht im Büro. Wenn ich eine Sache verwerfe, weil ich mich nicht traue. Dann brauche ich keinen Cheerleader, der mir einstudierte Sätze entgegenschleudert, und keinen, der meine Motivation kaputt macht. Sondern jemanden, der mich ehrlich motiviert; mir sagt: „Du schaffst das. Vertrau mir. Ich lasse dich auch nicht allein.“ So ein Angebot würde ich glatt und mit Freuden annehmen Der Text aus dem Buch Esra erinnert mich daran, dass Gott so handelt: „Gott (…) sorgte dafür, dass man sie ungehindert weiterbauen ließ“ (Vers 5). Mit seiner Hilfe – mein Vertrauen vorausgesetzt – kann ich auch Großes angehen. Ich baue nicht ab beim Aufbauen, denn ich werde unterstützt. Und ich kann für Andere eine Unterstützung sein. Wie sieht es bei dir aus? Was sind deine Ziele, deine Projekte? Wer könnte dich unterstützen? Schau dich um und erinnere dich daran: Das ALLES tut Gott auch FÜR DICH. Kerstin Klein Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 5 – Kirchengemeinden Oberholzklau und Olpe
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ALLES FÜR DICH !!! Freitag, 30. August 2013
Esra 6, 1–22
Alles in Bewegung
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iebe Leute, heute oute ich mich als TV-Junkie der Serie „Terra X“. Schon als kleiner Junge (ja, so lange gibt es die Doku-Serie schon), habe ich „Terra X“ geschaut. Danach dann meine „Was-ist-was“-Bücher rausgekramt und darin geschmökert. Und auch heute kann ich eher Sachbüchern etwas abgewinnen, als denn einem Roman. Nun, Geschmäcker sind verschieden. Doch was hat denn mein Literaturgeschmack mit dem heutigen Bibeltext zu tun? Naja, also ich fühlte mich bei der detaillierten Schilderung aus der Zeit des König Darius schon ein wenig wie in einer guten Doku-Serie. Animierte Gebäude mit Meterangaben und Menschen, die den beschriebenen Ritualen nachgehen. Genaue Angaben über Zeit und Herrscher, Feinde und Widersacher. Dass Gottes Wort soviel Wert auf Details legt, die schon Jahrhunderte, Jahrtausende zurückliegen. Bemerkenswert! Bemerkenswert ist zudem unser König Darius. Zuerst dachte ich: „Ein bisschen größenwahnsinnig der Gute“ (Verse 11–12). Doch dann wurde mir bewusst, welche Erfahrungen er mit Gott gemacht haben muss. Er, Darius, ein König der Perser, die eigentlich aus ihrer Geschichte eher gegen Israel waren. Dann steht dieser König auf und setzt alles in Bewegung, um den Tempel in Jerusalem aufbauen zu lassen. Zudem weist er die Feinde Israels in die Schranken, schickt die Tempelgaben zurück und setzt die Tempelbediensteten (Leviten, etc.) wieder ein und macht sogar noch dem Volk Israel Druck. Beeindruckend, was Gott in und mit Menschen bewegen kann.
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ALLES FÜR DICH !!! Doch, so frage ich mich manchmal: Was bewegt Gott in mir oder durch mich?? Die Rückschau zeigt mir deutlich: Es gab und gibt Zeiten, da war/bin ich begeistert und unbeschwert, hatte/habe große Ziele die ich verfolg(t)e und Gott spielt(e) die zentrale Rolle im Alltag und Leben. Es gab/gibt aber auch Zeiten, da war/bin ich weit weg von Gott. Da wünsche ich mir einen Darius der mich aufrüttelt und auf Gott hinweist. Tatsächlich geschieht dies auch heute manchmal noch durch Kirchen oder Kathedralen. Ich denke, es ist im Leben (leider) oftmals so, dass wir in unserem Alltag Gott vergessen, bzw. er nur noch eine kleine Nebenrolle spielt. Doch wenn dem so ist, drängt er sich nicht auf. Doch dann brauche ich mich nicht wundern, wenn Gott nichts in meinem Leben bewegt. Gebe ich ihm wieder mehr Raum, Zeit und Aufmerksamkeit, dann macht sich seine Liebe, Zuneigung und sein Wirken in meinem Leben und Alltag bemerkbar. Und dann bewegt sich auch was! Schenk doch auch Du Gott mehr Bewegungsspielraum in deinem Leben. Volker Peterek
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ALLES FÜR DICH !!! Samstag, 31. August 2013
Esra 7, 1–28
Gottes helfende Hand
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in Schriftgelehrter namens Esra, der vom ersten Oberhaupt der Priesterschaft abstammte, ging mit der Unterstützung der Königs Artaxerxes nach Jerusalem, zur Heimatstätte des Gottes Israels, um die Umsetzung der alten Gebote zu lehren und allgemein geltend zu machen. Da Gottes Hand helfend über Esra stand, wurden ihm große Mengen Gold und Silber von dem Volk und den Priestern gegeben, um ihrem Gott große Opfer zu bringen und das restliche Geld nach Gottes Willen einzusetzen. Seine Taten brachten ihm hohes Ansehen in der Gesellschaft. Aber wieso gelingt Esra alles? Durch seine Herkunft und seinen persönlichen, gefestigten Glauben an Gott, ist Esra sich dessen helfender Hand gewiss. Esras Glaube bleibt beständig und wächst stetig weiter, da er keine Rückschläge erleiden musste, weil Gottes schützende Hand ihn vor eben diesen bewahrt.
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ALLES FÜR DICH !!! Auch in der heutigen Zeit sollte ein beständiger Glaube, wie der von Esra, nicht an Bedeutung verlieren, sondern durch das Vertrauen auf Gottes helfende Hand, selbst bei Rückschlägen, weiter wachsen. Denn durch den Glauben steht man auch in schweren Zeiten nicht alleine da und kann auf Gottes Hilfe bauen und vertrauen! Saskia Wunderlich, 17 Jahre & Lara Reichmann, 16 Jahre
Sonntag, 1. September 2013
Psalm 119, 137–144
Ja, Gott ist gerecht. Und ja, er liebt uns. Ja, ja, ist klar…
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ber schau dir doch mal die ganzen Nichtchristen an. Die haben es doch viel einfacher. Die können am Sonntag ausschlafen. Die brauchen sich auch nicht darum zu kümmern, ob sie das machen dürfen, was ihnen Spaß macht. Sie tun es einfach. Das ist ungerecht!“ Vielleicht kennst du solche oder ähnliche Gedanken. Ich kenne sie jedenfalls. Und wir Christen? Wir werden auch noch ausgelacht, nur weil wir uns zu Gott halten. „Das ist doch alles sinnlos!“ Das ist die Situation in Vers 141. Aber so schnell lassen wir uns doch nicht durcheinander bringen. Wir strengen uns an. Wir sagen den anderen, dass das so nicht in Ordnung ist. Wir versuchen alles, um unsere Mitmenschen zu ändern. Mit ganzem Einsatz machen wir ihnen deutlich, dass sie auf dem falschen Weg sind. „Hört auf mit dem Mist! Ändert euer Leben!“ Doch was ist die Folge? Mir selbst geht dann irgendwann die Kraft aus. Ich bin am Ende und werde stattdessen erst richtig zum Außenseiter und kriege den vollen Ärger der anderen ab (V. 139 und 143). Das macht doch
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ALLES FÜR DICH !!! alles keinen Sinn. Das ist doch ungerecht. Diese Welt ist ungerecht. Gott ist ungerecht! Ist er das? Der Text heute zeigt uns, dass das Problem woanders liegt. Gott, unser Herr, ist treu und gerecht. Also immer gerecht (V. 142). Es ist also nicht seine Schuld. Demnach müssen ja die Nichtchristen schuld sein. Denn sie sind es ja, die nicht so leben, wie Gott es will. Und sie sind es ja, die mir das Leben so schwer machen. Aber: Ich kann niemanden ändern! Ich kann niemanden zu einem Christen machen. Das kann nur Gott. Ich kann ihnen zwar sagen, dass ihr Handeln so nicht in Ordnung ist und ich kann ihnen zeigen, dass Jesus sie zu einer Lebensänderung ruft. Aber da hört meine Verantwortung für sie auf. Der einzige, den ich verändern kann, bin ich selbst! Und das ist unsere Herausforderung. Das ist, wo der Schreiber wirklich vorbildlich ist. Er hält sich mit all seiner Kraft an dem treuen und gerechten Gott fest. Er weiß, dass es trotz allem das Beste ist, sich an Gottes Wort zu halten. Das ist seine Sicherheit. Das ist, was seinem Leben Sinn gibt. Wenn sich alle Menschen an Gottes Gebote halten würden, wäre diese Welt gerecht. Tust du deinen Teil dazu? Lebst du so, wie Gott es will? Du kannst ihn bitten: „Unterweise mich, bring mir das bei.“ Wenn du nach Gottes Willen lebst, gibt Gott FÜR DICH einen Sinn im Leben. (V. 144) Hendrik Hofius, OAC-Missionsteams, Neunkirchen
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ALLES FÜR DICH !!! Montag, 2. September 2013
Haggai 1, 1–15
Platz für ein Date mit Gott?
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m Jahr 520 v. Chr. spricht Gott nicht per Telefon, Skype oder SMS zu seinen Menschen sondern durch Propheten. Einzelne, die Gott als Sprachrohr gebraucht. Die Nachricht für den königlichen Bevollmächtigten lautet: Baut zuerst den Tempel, das Haus Gottes, wieder auf.
Es sind schwere Zeiten, Jerusalem ist seit Jahrzehnten zerstört. Die meisten Menschen und Elite des Landes waren vor vielen Jahren nach Ägypten oder Babylon verschleppt worden. Immer mehr dürfen nun nach Jerusalem zurückkehren. Sie kennen Gottes Auftrag, doch der Tempelbau geht nur sehr schleppend voran. Zu langsam. Hungersnot, Dürre und schlechtes Wirtschaften führen zu Armut und Egoismus. Jeder denkt an sich, kaum einer bezieht Gott in seinen Alltag mit ein oder lässt IHN an den Problemen teilhaben, fragt nach Gottes Wort oder tut das, was Gott sich wünscht. Das soll sich ändern! Haggai soll sie wachrütteln und: Die Nachricht wird gehört (Vers 12). Wie steht es mit Deinen Privatangelegenheiten, lässt Du Gott daran teilhaben? Bleibt Dir im Alltag Zeit, nach Gottes Anliegen zu fragen? Ist in Deinem Terminkalender Platz für ein tägliches Date mit Gott? In dem Moment, wo ich nach Gottes Anliegen frage und handle, geschieht etwas Wunderbares: Gott steht mir bei, beschenkt mich, gibt mir, was ich täglich nötig habe und segnet – ich hab‘s erlebt! Haggai auch. Gott gibt, soviel du brauchst! Lies dazu Matthäus 6, 33. Andrea Loitz Jugendreferentin im Ev. Kirchenkreis Siegen Region 2 – Kirchengemeinde Niederdresselndorf www.andachtensommer.de
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Haggai 2, 1–9. 20–23
Lass dich gebrauchen
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lles für Dich!!!“ lautet ja unser diesjähriges Motto für die Jugendsommerandachten und dann haben wir für heute einen Text ausgesucht, den du wahrscheinlich noch nie gelesen hast, aus einem Buch der Bibel, das ich – und du vielleicht auch – schnell überblättere, weil ich vielleicht das Gefühl habe, dass es nicht so viel mit meinem Leben zu tun hat, wie zum Beispiel die Evangelien oder die Briefe im Neuen Testament. Was soll diese Geschichte nun also für dich und auch mich bedeuten, heute an diesem letzten Tag der Sommerferien und dem neuen Schuljahr mit neuen Lehrern, neuen Gesichtern und vielen neuen Aufgaben und Ansprüchen so kurz vor der Tür? Beim ersten flüchtigen Lesen konnte ich die Antwort auf diese Frage, die uns ja eigentlich bei jedem Bibeltext beschäftigt, noch nicht finden; nachdem ich mir diese große Verheißung, die Gott hier durch Haggai an Serubbabel gibt, mehrmals gelesen hatte, fiel mir vor allem eines auf: Das, was ich an vielen Geschichten des neuen Testaments so schätze, finde ich hier auch, nämlich die Gewissheit, dass Gott uns niemals fallen lässt und alle Wege – egal wie schwierig und unbezwingbar sie auch scheinen – mit uns gehen möchte. Für mich geht es hier nämlich gar nicht so sehr um die Macht, die Gott einem einzelnen Mann gibt, um durch ihn den Tempel – SEINE Wohnung auf der Erde – neu und in ungekannter Pracht wiederaufzubauen sondern darum, was IHN dazu bringt. Gott liebt uns Menschen, SEINE Kinder, so sehr, dass ER für uns ein Leben in Frieden und Sicherheit möchte, in einer Welt, die nach SEINEM Willen funktioniert.
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ALLES FÜR DICH !!! Deshalb ist es nötig, dass Königsthrone gestürzt werden und die Herrschaft der Völker beendet wird. Damit Gott der Welt durch diesen Menschen, den ER erwählt hat, der Welt sein Siegel von Nächstenliebe, Frieden und Harmonie aufdrücken kann und nicht, weil ER einfach nur seine Macht zeigen will. Ich finde es ganz wunderbar, wie uns der Text zeigt, dass Gott die Menschen zu keiner Zeit verlassen oder das Vertrauen in SEINE Schöpfung verloren hat. Zur Entstehungszeit unserer Prophezeiung waren die Israeliten erst seit kurzem aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Ihr Land und ihr Tempel lagen in Schutt und Asche und großen Wohlstand hatten die meisten auch nicht. Dennoch fassten sie in dieser Lage den Entschluss, dass der Wiederaufbau von Gottes Tempel eines ihrer wichtigsten Ziele war. Sie setzten sich ganz offen sichtbar dafür ein, das Reich Gottes hier auf der Erde zu errichten und Gott ließ sie nicht im Stich. Ganz im Gegenteil – ER gab dem Gouverneur von Juda, Serubbabel, unheimlich viel Kraft und Verantwortung. Gott gebrauchte ganz gezielt diesen einzelnen Menschen und half ihm, eine unlösbar scheinende Aufgabe zu bewältigen.
Und diese Zusage, die Gott damals gab, gilt durch Jesus heute für uns alle. Gott will dich und mich als Siegelring gebrauchen, um in dieser Welt Dinge zu verändern, um zu zeigen, wie es anders geht. Und Gott stellt uns damit nicht nur eine große Aufgabe, sondern ER sichert uns auch zu, dass ER uns bei der Bewältigung dieser Aufgabe nicht alleine lässt. Denn so, wie ein Siegelring am Finger der Person steckt, die ihn gebraucht, so bist du auch in Gottes Hand, wenn ER dich gebraucht, um SEIN Reich hier aufzubauen. Also habe den Mut, dich dazu gebrauchen zu lassen, du wirst es nicht alleine tun. Sven Winter www.andachtensommer.de
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