Unter versteht man im technischen Bereich die von festen

Unter Beizen versteht man im technischen Bereich die Behandlung von festen Körpern zur Veränderung der Oberfläche mit einer...

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Unter  Beizen  versteht  man  im  technischen  Bereich  die  Behandlung  von  festen  Körpern  zur  Veränderung  der  Oberfläche  mit  einer  Beize.  Diese  Beizung  kann  u. a.  zum  Schutz  der  Oberfläche  gegen Oxidation (bei Metall) oder Schimmel (bei Holz und Geweben) dienen, aber auch zur Färbung  der Oberfläche werden Beizmittel eingesetzt.      Metall‐ und Kunststoffbearbeitung  Bei  Metall‐  und  Kunststoffoberflächen  geschieht  das  Beizen  in  der  Hauptsache  durch  ein  Anätzen  mittels aggressiver Chemikalien, meist Säuren oder Laugen. Der Vorgang wird unter anderem in der  Galvanotechnik  eingesetzt,  um  aufgetragene  Metallschichten  zu  entfernen  oder  um  eine  oxidfreie  Oberfläche zu bekommen. Oft wird der Vorgang durch elektrischen Strom unterstützt (Elektrolyse).      Beizen von Stahl  Einen  wichtigen  Prozessschritt  stellt  das  Beizen  bei  der  Herstellung  kaltgewalzter  Stahlbänder  dar.  Das  durch  den  Warmwalzprozess  oxidierte,  sogenannte  verzunderte,  üblicherweise  in  Coils  aufgewickelte Band wird durch Salzsäure‐ oder Schwefelsäurebäder gespult.    Der  Schwefelsäureprozess  bedarf  wegen  eines  selektiven  Zunderangriffes  einer  mechanischen  Vorbehandlung, die in der Regel aus einem Streckbiegerichten mit einem Streckgrad von bis zu 2,5 %  besteht. Der  Schwefelsäureprozess wird meist nur in Hüttenwerken  betrieben, die in  Kopplung mit  der Koksherstellung über eine Schwefelsäureherstellung (Kohle enthält Schwefel!) verfügen.    Nach dem Beizen werden die Stahlbänder mit einer Wasserkaskade gespült, so dass keine Säurereste  mehr an der Oberfläche anhaften. Säurereste würden die Bänder unweigerlich korrodieren lassen.  Vor  dem  Aufwickeln  des  fertig  gebeizten  Bandes  besteht  die  Möglichkeit  die  Oberfläche  einzuölen  und die Bandkanten zu besäumen.      Beizen von Aluminium  Beizen von Aluminium dient oft der Vorbehandlung für Klebeverbindungen, die mit eloxiertem oder  walzblankem  Aluminium  schwierig  sind.  Der  sogenannte  Pickling‐Prozess  verwendet  eine  Mischung  aus 27,5 Gew.% konzentrierter Schwefelsäure, 7,5 Gew.‐% Natriumdichromat (Na2Cr2O7 . 2H2O) und  65 Gew.‐% Wasser.    Ein etwas einfacherer und ungiftigerer Prozess zum Beizen von Aluminium für Klebeverbindungen ist  die Verwendung von Natronlauge.      Beizen anderer Metalle  Das Beizen von Kupfer, Bronze, Messing, Tombak oder Rotguss mittels Chromsäuremischungen wird  auch als Brennen oder Gelbbrennen bezeichnet, siehe Brennen (Galvanotechnik).    In der Galvanotechnik kommen diverse stromlose und stromunterstützte Beizverfahren zum Einsatz.  Der  Grund  ist  meist  die  Aktivierung  des  Grundmetalls  für  die  weitere  Beschichtung.  Diese  Aktivierungen  sind  für  jedes  Grundmetall/  Legierung  unterschiedlich.  Oft  können  schon  kleine  Unterschiede der Legierungsbestandteile unterschiedliche Beizverfahren erfordern.